Nach seinem Abgang aus dem Weißen Haus ist der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Stephen „Steve“ Bannon, zu seiner populistischen Webseite "Breitbart News" zurückgekehrt. Die ultrakonservative Nachrichtenseite teilte am Freitag mit, Bannon habe am Abend eine Sitzung der Redaktion geleitet.

Bannon will sich nach eigenen Angaben weiter für US-Präsident Donald Trump stark machen. „Wenn es da draußen Verwirrung geben sollte, lassen Sie mich das klar stellen: Ich verlasse das Weiße Haus und ziehe für Trump gegen seine Widersacher in den Krieg“, sagte Bannon in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dies richte sich gegen Trumps Gegner „im Kapitol, in den Medien, in Amerikas Unternehmen“.

Bannon hält seinen Weggang aus dem Weißen Haus für einen Wendepunkt in der Präsidentschaft des Republikaners. „Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft und die wir errungen haben, ist vorüber“, sagte Bannon unmittelbar nach seiner Demission der Nachrichtenseite „The Weekly Standard“. „Wir haben noch immer eine große Bewegung und wir werden etwas aus dieser Präsidentschaft machen, aber diese Präsidentschaft ist vorbei“, sagte Bannon. „Sie wird etwas anderes sein.“ Und er fügte hinzu: „Es wird alle möglichen Kämpfe geben, und es wird gute Tage geben und schlechte – aber diese Präsidentschaft ist vorbei.“

Bannon legte Wert auf die Feststellung, dass er selbst zurückgetreten sei und seinen Rücktritt bereits am 7. August bei Trump und dessen Stabschef John Kelly eingereicht habe. Er habe von Anfang an nur ein Jahr in der Politik bleiben wollen, sagte er. Im Einvernehmen habe man wegen der rechtsextremen Ausschreitungen in Charlottesville und der politischen Turbulenzen danach die Bekanntgabe seines Rücktritts aber noch um einige Tage verzögert.

Allgemein wird jedoch angenommen, dass Bannons Äußerungen zur Nordkorea-Politik der USA am vergangenen Mittwoch, die in Teilen Trumps Politik konterkarierten, mit ausschlaggebend für die Personalentscheidung waren – und Bannon aus dem Amt gedrängt wurde.

Trump werde es in Zukunft noch schwerer haben, seine Vorhaben durchzusetzen, sagte Bannon. „Das republikanische Establishment hat kein Interesse daran, dass Trump Erfolg hat“, meint er. „Sie sind keine Populisten, keine Nationalisten, sie haben kein Interesse an seinem Programm. Null“, sagte Bannon. Außer einer abgeschwächten Steuerreform, wie sie für Republikaner üblich sei, werde nichts von Trumps Programm umgesetzt werden.

Er selbst werde nach der Rückkehr zur konservativen Nachrichtenseite „Breitbart News“ weiter Politik für Trump machen. „Ich werde definitiv die Opposition zermalmen“, sagte er. „Jetzt habe ich die Hände wieder an den Waffen.“