Das Blatt beruft sich auf ranghohe Informanten aus den Behörden in Tschetschenien. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International stufte den Bericht als glaubwürdig ein und forderte eine umfassende Aufklärung des Falls. "Die Sicherheitskräfte können nicht töten und foltern, nur weil sie Uniform tragen", kritisierte Denis Kriwoschejew. Amnesty habe über mehrere Jahre hinweg Fälle von Hinrichtungen im russischen Nordkaukasus dokumentiert, sagte er.

Die Zeitung hatte in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass Homosexuelle in Tschetschenien verschleppt und misshandelt werden. Aus diesen Recherchen ergaben sich Hinweise auf weitere willkürliche Festnahmen durch die Behörden des Republikchefs Ramsan Kadyrow. Diese Welle der Verschleppungen scheine durch den Mord an einem Polizisten Mitte Dezember ausgelöst worden zu sein, schrieb die Zeitung.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, er habe die Berichte zur Kenntnis genommen. Da die Quellen anonym seien, könne er keine Stellungnahme abgeben. Russlands Menschenrechtsbeauftragte Tatiana Moskalkowa sagte, sie habe zu den nun veröffentlichten Namen bereits eine Anfrage an die Ermittler geschickt. Die "Nowaja Gaseta" hatte den Behörden vorgeworfen, die Untersuchungen zu verschleppen.