Katar hat den Erhalt einer Forderungsliste von Saudi-Arabien und anderen Blockadestaaten bestätigt. Derzeit würden die darin enthaltenen Forderungen und ihre Grundlagen analysiert, um eine angemessene Antwort vorzubereiten und sie dann Kuwait zu übergeben, meldete die staatliche katarische Nachrichtenagentur QNA unter Berufung auf das Außenministerium.

Kuwait, das in der Krise vermittelt, hatte den Katalog der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabiens, Ägyptens und Bahrains übergeben. Beobachter sprechen von harschen Vorgaben, die Katar voraussichtlich nicht erfüllen werde.

Die vier Länder hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, den Luftverkehr gestoppt und die Grenzen geschlossen. Weitere arabisch-islamische Staaten schlossen sich der Blockade an. Sie beschuldigen Katar, Terrororganisationen wie den Islamischen Staat (IS) zu unterstützen. Sie werfen dem Golfstaat außerdem eine zu große Nähe zum Iran vor. Der schiitische Iran und das sunnitische Königshaus von Saudi-Arabien konkurrieren um die Vorherrschaft in der Region.

13 Punkte auf der Forderungsliste

Insgesamt gebe es in der Forderungsliste 13 Punkte, die Katar zu erfüllen habe, berichtete QNA. So müssten die diplomatischen Beziehungen Katars zum Iran reduziert, die Vertretungen dort geschlossen, Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden ausgewiesen sowie gemeinsame militärische oder geheimdienstliche Kooperationen beendet werden. Zudem müsse der derzeit im Bau befindliche türkische Militärstützpunkt sofort geschlossen werden, auch jedwede militärische Kooperation mit der Türkei in Katar müsse aufhören.

Die Verbindungen zu Terrororganisationen wie den islamischen Muslimbrüdern, dem IS, Al-Kaida, der früheren Nusra-Front (heute: Jabhat Fatah al-Sham) und der Hisbollah müssten gekappt werden. Darüber hinaus dürften Terroristen oder extremistische Individuen nicht mehr von Katar finanziert werden. Alle in einer Terrorliste aufgeführten Terroristen müssten ausgeliefert werden. Der Sender Al Jazeera und seine mit ihm verbundenen Stationen müssten geschlossen werden. Katar müsse all diesen Forderungen innerhalb von zehn Tagen nach Vorlegen zustimmen. Die Liste war nach katarischen Angaben am Donnerstag eingegangen.