Seit dem 4. April gehen in Venezuela fast täglich Demonstranten gegen Präsident Nicolas Maduro auf die Straße. Sie werfen der Regierung Menschenrechtsverletzungen vor und fordern Neuwahlen. Maduro hingegen spricht von einer Verschwörung der Opposition und des Auslands. "Wir wissen nicht, wie lange die Proteste noch dauern werden", sagte der regierungskritische Vizepräsident des Parlament, Freddy Guevara. "Es ist ein Kampf des langen Atems."

Die Zahl der Todesopfer ist indes auf 65 gestiegen. Ein 22-Jähriger war bei Krawallen am 20. Mai in Caracas von Angreifern mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und in Brand gesteckt worden. Der Mann sei nun an seinen schweren Verletzungen gestorben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag mit.

Die Regierung machte für die Tat gewaltbereite Oppositionsanhänger verantwortlich und sprach von einem Hassverbrechen.

Der Präsident will nun eine verfassungsgebende Versammlung einberufen. Die Regierungsgegner lehnen das Vorhaben ab und kritisieren, dass ein Teil der Delegierten von regierungsnahen Organisationen entsandt werden soll. Sie befürchten zudem, dass Maduro mehr Kompetenzen an sich ziehen könnte.