Auf den Schrecken des Anschlags von Manchester finden immer mehr Bewohner der Großstadt eine symbolträchtige Antwort: Hunderte Menschen schwärmen in die Tätowierläden der Stadt und lassen sich eine Biene stechen. "Die Biene steht für harte Arbeit und dafür, dass man hier aufrecht und solidarisch ist", erklärte die 32-jährige Naomie Johnson, als sie sich am Freitag ein Bienen-Tattoo stechen ließ.

Ihr Tätowierer im Studio "Tattitude" hat allein am Vortag 15 Bienen-Bilder gestochen. Hunderte Mancunians, wie die Einwohner Manchesters genannt werden, haben allein hier eine Bienen-Tätowierung angefragt - auch weil die Kosten von 50 Pfund (57,79 Euro) an einen Hilfsfonds für die Opfer des Selbstmordattentats gehen.

Zum Symbol geworden ist die arbeitsame Biene bereits seit dem rasanten Aufstieg Manchesters während der industriellen Revolution. Vom Stadtwappen über den Mosaikboden im Rathaus bis zu Laternenpfählen ist sie überall in der Stadt zu finden.

Nun ist sie auch Sinnbild für den Zusammenhalt der Menschen von Manchester geworden. Wegen des großen Andrangs wollen viele Tattoo-Studios Überstunden machen.

Grande kehrt zurück

US-Sängerin Ariana Grande ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer und ihrer Familien in der nordenglischen Stadt angekündigt. Ein genaues Datum nannte sie in ihrer am Freitag veröffentlichten Erklärung noch nicht.

Die 23-Jährige sprach allen Opfern und Angehörigen ihr Beileid aus und lobte die Einwohner Manchesters für ihre Furchtlosigkeit und Eintracht nach dem Anschlag vom Montagabend mit 22 Toten. "Unsere Antwort darauf muss sein, näher zusammenzurücken, uns zu helfen, mehr zu lieben, lauter zu singen sowie mitfühlender und großzügiger zu leben als bisher", schrieb sie. Grande hatte zuvor mehrere Konzerte ihrer Tournee bis Anfang Juni abgesagt.

Weitere Verhaftungen

Nach dem Bombenanschlag in Manchester hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Ein 44-jähriger Mann sei am Freitagabend im Stadtteil Rusholme unter Terrorverdacht in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei via Twitter mit.

Die Festnahme stehe im Zusammenhang mit dem Anschlag vom Montag, bei dem ein Selbstmordattentäter 22 Menschen mit in den Tod gerissen hatte. Damit sitzen zurzeit neun Männer hinter Gittern.