Die Entwicklungen im Live-Artikel:

22:30 Uhr: Macron spricht zu seinen Anhängern

"Wir haben in einem Jahr die französische Politik verändert": Das sagte der Sieger des ersten Wahlganges, Emmanuel Macron, am späten Abend zu seinen Anhägnern. Nun sei er "nicht mehr weit weg vom Ziel", nämlich "Präsident der Patrioten" zu sein. Kämpfen wolle er gegen die "Gefahr der Nationalisten", das "europäische Projekt" müsse nun neu gestartet werden.

22:17 Uhr: Aktuelle Hochrechnungszahlen: Fillon auf Platz drei

22:09 Uhr: Umfrage: Macron ist haushoher Favorit

Laut einer nun veröffentlichten Umfrage des französischen TV-Senders "France2" würden 62 Prozent der Franzosen Emmanuel Macron in der Stichwahl ihre Stimme geben. Auf die Rechtspopulistin Marine Le Pen würden demnach 38 Prozent der Stimmen entfallen. befragt wurden 1.500 Menschen.

22: 05 Uhr: Melenchon gibt immer noch nicht auf

Bei seiner Ansprache weigerte sich der Linkskandidat Jean-Luc Melenchon trotz für ihn ungünstiger Hochrechnungszahlen, seine Niederlage einzugestehen. "Wenn die offiziellen Resultate vorliegen", sagte er, "werden wir sie respektieren". Eine Wahlempfehlung werde er dann allerdings nicht abgeben.

21:50 Uhr: Euro steigt um fast zwei Prozent

Der Euro hat mit kräftigen Gewinnen auf den voraussichtlichen Ausgang der ersten Runde der Wahl reagiert: Die Gemeinschaftswährung stieg im frühen Handel am Montag im neuseeländischen Auckland zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit fünf Monaten und kostete zuletzt 1,0933 Dollar. Das ist ein Gewinn von 1,9 Prozent im Vergleich zum Freitagabend.

21:43 Uhr: Kern: "Können mit Ergebnis sehr gut leben"

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat den Erfolg des parteiunabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen begrüßt. "Das ist ein Ergebnis, mit dem wir sehr gut leben können", erklärte Kern am Sonntagabend in Jerusalem. Er sei zuversichtlich, dass sich Macron in der Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen durchsetzen werde. Umfragen zufolge ist Macron auch der haushohe Favorit gegen Le Pen.

21:34 Uhr: Die aktuellen Hochrechnungszahlen

21:30 Uhr: Melenchon gibt noch nicht auf

Der Linkskandidat Jean-Luc Melenchon will sich noch nicht mit Platz drei abfinden: Auf Facebook postete er, dass sich das Ergebnis durchaus noch drehen könnte - "denn noch sind die Resultate der großen Städte nicht bekannt".

21:22 Uhr: Michael Jungwirth analysiert das Wahlergebnis

Innenpolitik-Ressortleiter und Frankreich-Kenner Michael Jungwirth über die französische Wahl:

21:12 Uhr: Le Pen: "Es ist an der Zeit, die Franzosen zu befreien"

Nun ist auch die Rechtspopulistin Marine Le Pen vor ihre Unterstützer getreten. In ihrer Rede bedankte sich die FN-Chefin für die Stimmen ihrer Wähler und sprach von einer "historischen Möglichkeit", die es nun am 7. Mai in der Stichwahl gäbe. Nun sei es an der Zeit, "die Franzosen zu befreien", tönte die EU-Gegnerin.

Lässt sich für Platz zwei feiern: Marine Le Pen
Lässt sich für Platz zwei feiern: Marine Le Pen © (c) APA/AFP/JOEL SAGET (JOEL SAGET)

21 Uhr: Kurzporträt: Das ist Marine Le Pen

Die Rechtspopulistin gehört wohl zu den international bekanntesten Namen der französischen Politik. Allerdings versucht die gelernte Anwältin seit ihrer Übernahme der Führung des Front National (FN) von ihrem Vater Jean-Marie Le Pen im Jahr 2011, sich von dessen extremistischer politischer Linie zu distanzieren und neue Wählerschichten aus der gesellschaftlichen Mitte  anzusprechen. So verurteilte sie deutlich den Antisemitismus und den Holocaust.

Gleich geblieben ist allerdings die heftige Ablehnung der
Einwanderung, in den letzten Jahren mit einem stark islamkritischen
Schwerpunkt. In diesem Zusammenhang ist auch ihr gern betontes
Eintreten für den französischen Laizismus zu sehen. Besonders viel
Unterstützung erfährt ihre Partei in den Gebieten mit hoher
Arbeitslosigkeit in Nord- sowie Südostfrankreich. Die langjährige Europaabgeordnete ist weiters erklärte Befürworterin eines Austritts Frankreichs aus der Europäischen Union. Sollte sie bei der Wahl siegen, möchte sie darüber in einem Referendum abstimmen lassen.

Die Mutter von drei Kindern ist nach zwei geschiedenen Ehen mit
Louis Aliot, dem Vizepräsidenten von Front National, liiert.

20:44 Uhr: Fillon wirbt ebenfalls für Macron

Der konservative Kandidat Francois Fillon gestand sich seine Niederlage ein und bedankte sich bei seinen Wählern: "Ihr habt Mut bewiesen, indem ihr mich gewählt habt", sagte er zu seinen Anhängern. Fillon rief wie bereits der Sozialist Hamon dazu auf, in der Stichwahl für Macron zu stimmen: "Ich werde gegen die extreme Rechte und für Emmanuel Macron stimmen", sagte er.

Spricht sich für Macron aus: Der Republikaner Francois Fillon
Spricht sich für Macron aus: Der Republikaner Francois Fillon © (c) AP (Michel Euler)

20:40 Uhr: Kurzporträt: Das ist Emmanuel Macron

Der frühere Banker und ehemalige Wirtschaftsminister unter dem derzeitigen Präsidenten Francois Hollande konnte sich in wenigen Wochen an die Spitze fast aller Umfragen setzen  - nun konnte er den Erwartungen gerecht werden und die erste Wahlrunde für sich entscheiden.

Unterstützt wurd er dabei auch von Teilen des rechten Flügels der
Sozialisten (PS), darunter sogar von Ex-Premier Manuel Valls.  Macron ging allerdings auf Distanz zu den "etablierten" Parteien  und wollte in seine vor einem Jahr gegründete Bewegung "En Marche!" (Vorwärts) viele Personen aus der Zivilgesellschaft einbringen. Sein inhaltliches Programm ist bewusst vage gehalten, im Mittelpunkt steht der Kampf gegen den "Korporatismus" und staatliche Monopole sowie eine vermehrte Kontrolle der Arbeitssuchenden. Er will als Präsident 120.000 Stellen im öffentlichen Dienst streichen. Macron gilt außerdem als der EU-freundlichste aller Kandidaten - im Gegensatz zu seiner Kontrahentin Marine Le Pen, die sich ja für einen EU-Austritt Frankreichs einsetzt.

Für Aufsehen sorgte immer wieder sein Privatleben: Macron ist seit zehn Jahren mit seiner 24 Jahre älteren ehemaligen Lehrerin Brigitte Trogneux verheiratet. Schon als 17-jähriger Schüler soll er mit der Familienmutter eine Affäre gehabt haben.

20:28 Uhr: 77 Prozent Wahlbeteiligung

Laut Angaben des TV-Senders "France2" haben 23 Prozent der Wahlberechtigten keine Stimme abgegeben - damit liegt die Wahlbeteiligung bei rund 77 Prozent. Dieser Wert ist niedriger als am Nachmittag prognostiziert. Zum Vergleich: 2012 lag die Wahlbeteiligung bei 79,5 Prozent.

20:05 Uhr: Hamon stellt sich hinter Macron

Der schwer gescheiterte Kandidat der Sozialisten, Benoit Hamon, gestand sich bereits vor seinen Anhängern seine herbe Niederlage. Dabei rief er allerdings auch gleich dazu auf, in der Stichwahl für den sozialliberalen Macron zu stimmen - "die Linke ist nicht tot", rief er seinen Anhänern zum Schluss ermutigend zu.

20 Uhr: Macron in erster Hochrechung vor Le Pen

Der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron führt nach der ersten Hochrechung. Laut ersten offiziellen Zahlen schaffen es Macron und Marine Le Pen in die Stichwahl. Der sozialliberale Ex-Minister kommt laut der ersten Hochrechnung auf 23,7 Prozent, die Rechtspopulistin auf 21,7 Prozent. Das berichtet der TV-Sender "La Libre".

Ex aequo auf Platz drei liegen der konservative Francois Fillon und der ultralinke Jean-Luc Melenchon mit 19,5 Prozent. Der Sozialist Benoit Hamon landete mit 6,2 Prozent abgeschlagen auf dem fünften Platz.

19:55 Uhr: Noch fünf Minuten bis zur ersten Hochrechung!

19:45 Uhr: Partystimmung bei Macron-Fans

Die Anhänger des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron warten bereits auf seine Ankunft - und die erste Hochrechung.

19:32 Uhr: Wahlbeteiligung bei rund 80 Prozent

Wie schon bei der letzten Präsidentschaftswahl im Jahr 2012 dürfte die Wahlbeteiligung bei rund 80 Prozent liegen. Das schätzen die Umfrageinstitute "Ifop-Fiducial" und "Harris Interactive".

19:20 Uhr: Le Pen muss um Stichwahl zittern

Die ersten Wahllokale haben bereits geschlossen - doch immer noch gibt es nur Umfrageergebnisse. Und laut denen muss die EU-feindliche Marine Le Pen um den Einzug in die Stichwahl zittern.  Das schreibt beispielsweise die belgische Zeitung "La Libre" mit Verweis auf ihre Umfragen. Experten zufolge galt Le Pens Einzug in die Stichwahl zuletzt als fix. Auch um den zweiten Platz im Finale kämpfen der Linke Jean-Luc Melenchon und der schwer angeschlagene Konservative Francois Fillon.  Die erste offizielle Hochrechnung gibt es gegen 20 Uhr.

18:10 Uhr: Macron in mehreren Umfragen vorne

Belgische und Schweizer Medien veröffentlichen immer wieder Nachwahlbefragungen - und in den meisten liegt der sozialliberale Macron vorne. Dahinter folgt zumeist die Rechtspopulistin Le Pen. Sollten diese beiden tatsächlich in die Stichwahl kommen, sehen Experten Macron in der Favoritenrolle. Auch nach Angaben der Internetseite des Blattes "L'Echo" am Sonntag stehe Le Pen vermutlich an zweiter Stelle. Das berichtete lecho.be mit Berufung auf drei nicht genannte Umfrageinstitute.

Laut LaLibre.be sieht das Institut Harris Interactive Le Pen mit dem Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon Kopf-an-Kopf. Laut Ifop liegt dagegen Melenchon ein Stück weit hinter der Rechtspolitikerin, gleichauf mit dem Konservativen Francois Fillon.

Französische Medien dürfen übrigens keine Umfragen vor Wahlschluss veröffentlichen - wer es doch tut, riskiert 75.000 Euro Strafe. Französische Medien halten sich in der Regel an das Verbot.

Emmanuel Macron
Emmanuel Macron © (c) APA/AFP/PHILIPPE HUGUEN (PHILIPPE HUGUEN)

17:15 Uhr: Wahlbeteiligung weiterhin hoch

Das französische Innenministerium liefert aktuelle Zahlen zur Wahlbeteiligung - und diese ist weiterhin hoch: Um 17 Uhr lag die Beteiligung an der Präsidentschaftswahl bei 69,42 Prozent. Zum Vergleich: Bei der letzten Wahl im Jahr 2012 waren 70,59 Prozent. Und: Dieses Jahr haben die Wahllokale eine Stunde länger geöffnet als bei vergangenen Wahlen. Die Wahllokale schließen grundsätzlich um 19 Uhr, in größeren Städten haben sie bis 20 Uhr geöffnet.

16:55 Uhr: Lange Schlangen vor Wahllokalen im Ausland

In Sozialen Netzwerken kursieren Tausende Fotos von Auslandsfranzosen, die vor ihren Wahllokalen Schlange stehen müssen. Laut Medienberichten soll die Schlange vor einem Wahllokal im kanadischen Montreal eineinhalb Kilometer lang gewesen sein.

Eine Schlange vor einem  Wahllokal in Montreal
Eine Schlange vor einem Wahllokal in Montreal © (c) AP (Graham Hughes)

Anstellen musste sich übrigens auch unser Kollege und Innenpolitik-Chef Michael Jungwirth vor seinem Wahllokal in Wien, wie der österreichisch-französische Doppelstaatsbürger twitterte:

16:48 Uhr: Ein kleiner Zeitvertreib

Die ersten Ergebnisse werden erst gegen 20 uhr eintrudeln. In der Zwischenzeit können wir Ihnen als Zeitvertreib unser Frankreich-Quiz ans Herz legen - testen hier Sie, wie gut Sie über die Grande Nation Bescheid wissen!

16:30 Uhr: Trump findet die Wahl "interessant"

US-Präsident Donald Trump hat sich auf Twitter zu Wort gemeldet: Er finde die Wahl in Frankreich "interessant". Zur Erinnerung: Sollte Marine Le Pen gewinnen, liefe das auf eine massive EU-Krise hinaus - schließlich will die Rechtspopulistin die Europäische Union verlassen.

16:10: Macron laut erster Umfrage vorne

Das belgische Fernsehen hat eine erste Prognose veröffentlicht, laut der Emmanuel Macron, der sozialliberale Kandidat, vorne liegt. So zeigt die Nachwahlbefragung von "RTBF", dass Macron mit rund 24 Prozent rechnen darf - dahinter läge die Rechtspopulistin Marine Le Pen mit etwa 22 Prozent, der konservative Francois Fillon mit etwas mehr als 20 Prozent und an vierter Stelle der Sozialist Jean-Luc Melenchon mit 18 Prozent. Jedoch: Es handelt sich hierbei nur um eine erste Umfrage, die Zahlen sind also mit Vorsicht zu genießen.

15:30 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich zeichnet sich eine rege Beteiligung ab. Das Innenministerium meldete Sonntagmittag vier Stunden nach Öffnung der Wahllokale eine Beteiligung von 28,5 Prozent - etwas mehr als bei der letzten Wahl 2012, als zum gleichen Zeitpunkt 28,29 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatten. Vielerorts bildeten sich Schlangen vor den Wahllokalen.

Bei der ersten Runde der französischen Präsidentenwahl lag die Beteiligung zunächst etwa so hoch wie bei der letzten Abstimmung vor fünf Jahren. Bei gutem Wetter in ganz Frankreich gaben nach Angaben des Innenministeriums bis zum Sonntagmittag rund 28,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2012 hatten im ersten Wahlgang bis 12.00 Uhr knapp 28,3 Prozent der Wähler abgestimmt; damals lag die Wahlbeteiligung am Ende bei rund 79,5 Prozent.

13 Uhr: Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Unter einem beispiellosen Sicherheitsaufgebot hat am Sonntag in Frankreich die erste Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten um 08.00 Uhr, in einigen Überseegebieten konnten die Menschen schon früher abstimmen. Rund 50.000 Polizisten und Gendarmen sowie rund 7.000 Soldaten sind im Einsatz.

12 Uhr: Nackt-Protest gegen Le Pen

Eine Gruppe von Femen-Aktivistinnen haben vor dem Wahllokal der rechtsextremen Kandidatin Marine Le Pen demonstriert. Die Mitglieder der feministischen Gruppe wurden allesamt abgeführt. 

Der Nackt-Protest gegen Le Pen
Der Nackt-Protest gegen Le Pen © (c) APA/AFP/FRANCOIS LO PRESTI (FRANCOIS LO PRESTI)