Im Kampf um Wählerstimmen hat der in die Defensive geratene Chef der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, den Briten zusätzliche freie Tage in Aussicht gestellt. Corbyn versprach den Briten heute vier weitere gesetzliche Feiertage, sollten sie ihn bei der vorgezogenen Neuwahl am 8. Juni zum Premierminister wählen.

So könnten die Briten „mehr Zeit mit der Familie verbringen“, sagte Corbyn. Außerdem solle mit den zusätzlichen Feiertagen das gespaltene Land geeint werden.

Selten sei das aus England, Schottland, Nordirland und Wales bestehende Vereinigte Königreich so geteilt worden, wie durch die „verhängnisvolle Politik der konservativen Regierung“, sagte Corbyn. Anders als Premierministerin Theresa May wolle Labour das Land nicht spalten, sondern „unsere vier Nationen einen“. Die Feiertage sollen Corbyn zufolge an den Tagen der Schutzpatrone von England, Schottland, Wales und Nordirland stattfinden - Georg, Andreas, David und Patrick.

Das knappe „Brexit“-Votum im vergangenen Juni hatte den schottischen Bestrebungen für eine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich neuen Auftrieb geben. Auch in Nordirland gibt es Sorgen vor womöglich schwerwiegenden Folgen durch den „Brexit“.

Bei den vorgezogenen Neuwahlen am 8. Juni will sich Premierministerin May eine starke parlamentarische Mehrheit und damit Rückendeckung für ihren „Brexit“-Kurs sichern. In den Umfragen liegt sie deutlich vor Corbyn. Laut einer Erhebung für die Zeitung „Daily Mail“ sprechen sich derzeit erstmals seit 1951 mehr als 50 Prozent der Befragten für die Konservativen aus. Labour erreichte dagegen nur Zustimmungswerte von 25 Prozent.