Gerade in diesem französischen Wahlkampf ging es besonders ernst zu. Doch einige der zusammen elf Kandidaten haben Besonderes zu bieten. Ein Überblick:

HIRTENPRÄSIDENT: Zentrumspolitiker Jean Lassalle bezeichnet sich selbst als "Sohn und Bruder eines Hirten". Wegen seines starken Akzents des französischen Südwestens ist er für viele Landsleute schwer zu verstehen. "Ich bin sicher, dass es einen Hirtenpräsidenten geben wird", sagte er dem Sender LCI. In Umfragen kommt er auf rund ein Prozent der Stimmen.

WELTRAUMBESIEDELUNG: Jacques Cheminade, ebenfalls ein Außenseiter, besetzt exotische Themen. Der 75-Jährige möchte möglichst bald den Mond industrialisieren. Angesprochen auf die angespannte Sicherheitslage, sagte er dem Fernsehsender France 2: "Ich bleibe dieser Tage zu Hause." Er wolle niemanden durch Wahlkampfauftritte in Gefahr bringen.

BAYWATCH-STAR: Die kanadisch-amerikanische Schauspielerin Pamela Anderson fordert auf der Webseite ihrer Stiftung: "Mr. Melenchon for President!" Wie auch Rechtsaußen-Kandidatin Marine Le Pen habe der Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon versprochen, dem Wikileaks-Gründer Julian Assange Asyl zu gewähren. Melenchon setze sich außerdem für Tierschutz ein - deshalb würde Andersons Wahl auf ihn fallen.

FORD-ARBEITER FÄHRT PEUGEOT: Der linksextreme Kandidat Philippe Poutou von der Nouveau Parti Anticapitaliste ist Arbeiter bei Ford. Laut seiner hinterlegten Vermögenserklärung besitzt er einen Peugeot im Wert von rund 9.000 Euro. Umfragen trauen ihm zwischen ein und zwei Prozent der Stimmen zu.

FILLONS ANZÜGE: Der konservative Kandidat Francois Fillon ließ sich laut Medienveröffentlichungen von einem Anwalt teure Anzüge schenken. "Ich habe ja wohl das Recht, mir von einem Freund einen Anzug schenken zu lassen", sagte der Ex-Premier dem Sender Europe 1. Später erklärte er, es sei ein Fehler gewesen, er habe die Anzüge zurückgegeben. In seiner Vermögenserklärung gibt er unter anderem zwei Uhren im Wert von 12.000 und 15.000 Euro an.

MELENCHON IST ÜBERALL: "Wo bin ich? In Lyon! Und jetzt? In Paris!" - Beim Einsatz der Hologramm-Technik für simultane Wahlkampfauftritte an verschiedenen Orten schien Melenchon selbst am fasziniertesten von dieser Technik zu sein. In den Medien und sozialen Netzwerken erntete er eine Menge Spott. Bestreiten, dass dem Linksaußen-Kandidaten damit ein Coup gelang, kann dennoch niemand.