Bei strahlendem Sonnenschein zeichnete sich am ersten Tag der Stimmabgabe zum Verfassungsreferendum unter den Türken in Wien eine rege Wahlbeteiligung ab. Wähler drückten sich im türkischen Konsulat die Klinke in die Hand. Hasan Altun, nach eigenen Angaben als Freiwilliger an der Urne zur Begleitung der Wahl postiert, schätzte die Beteiligung auf mehrere hundert Personen.

14 Tage lang kann gewählt werden, nicht nur in Wien sondern auch in Bregenz und Salzburg. Offizieller Abstimmungstag ist in der Türkei der 16. April. Ausgezählt werden die Stimmen in Ankara, in Wien wird nur gezählt, wie viele Stimmen in den Urnen liegen . "

In Österreich und weiteren Ländern begamm am Montag die Stimmabgabe zur umstrittenen Verfassungsreform in der Türkei. Hierzulande können 108.561 türkische Staatsbürger in diplomatischen Vertretungen in Wien, Salzburg und Bregenz abstimmen. Mit dem Verfassungsreferendum am 16. April will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Einführung eines Präsidialsystems durchsetzen.

Der Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker hatte in den vergangenen Wochen die angespannten Beziehungen zwischen Europa und der Türkei weiter belastet. Erdogan sprach nach der Absage mehrerer Veranstaltungen von "Nazi-Methoden".

Weltweit sind etwa 2,97 Millionen im Ausland lebende Türken stimmberechtigt. Rund drei Viertel von ihnen leben in den fünf EU-Mitgliedsstaaten Niederlande, Frankreich, Belgien, Deutschland und Österreich. Bei der jüngsten Parlamentswahl im November 2015 kam Erdogans islamisch-konservative AKP hierzulande auf 69 Prozent der Stimmen, verglichen mit 49,5 Prozent in der Endabrechnung. Die Wahlbeteiligung unter den Türken in Österreich lag bei 40,6 Prozent.