"Es gibt aktuell 114 schwangere Guerilleras, 77 Babys und 99 Kinder in den Reihen der FARC", teilte das Büro des Beauftragten für den Frieden, Sergio Jaramillo, der Deutschen Presse-Agentur mit.

Seit sich vor einem Jahr die Einigung auf ein Friedensabkommen mit der Regierung abzeichnete, haben viele FARC-Mitglieder offensichtlich die Familienplanungen forciert. Während des Kampfes trieben viele Guerilleras ab. Für Hunderte von Zwangsabtreibungen soll der 2015 in Spanien festgenommene Hector Arboleda verantwortlich sein. Er wurde am vergangenen Donnerstag von Spanien an Kolumbien ausgeliefert.

Einige Mütter verließen in den letzten Wochen bereits die sogenannten Friedenscamps, um sich besser um den Nachwuchs kümmern zu können. In insgesamt 26 Camps haben sich 6900 Kämpfer gesammelt, um bis Ende Mai unter UN-Aufsicht alle Waffen abzugeben und den Start in ein normales Leben zu organisieren. Dort gibt es neben Wohnbaracken auf Staatskosten auch Gesundheitsposten. Rund 2400 FARC-Mitglieder sind nach eigenen Angaben Frauen.

Die Guerilleros werden beim Übergang in das normale Leben über zwei Jahre mit knapp 215 Dollar (rund 200 Euro) im Monat vom Staat unterstützt, dieser spart im Gegenzug die Milliardenkosten für den Kampf gegen die FARC. Geständige Guerilleros, denen Verbrechen nachgewiesen werden konnten, müssen mit einer Freiheitsstrafe von maximal acht Jahren rechnen, die aber auf ländlichen Farmen im Hausarrest abgesessen werden kann.

Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos will nun auch einen Friedensvertrag mit der kleineren ELN-Guerilla, erklärtes Ziel ist zudem eine Eindämmung des Drogenhandels und Kokaanbaus in Kolumbien.