Seit dem Beginn des türkischen Militäreinsatzes im Norden Syriens im vergangenen August sind nach Angaben der türkischen Regierung fast 50.000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei in ihre Heimat zurückgekehrt. Nach der Einnahme der nordsyrischen Stadt Al-Bab würden "viele weitere Leute zurückkehren", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Freitag.

Sobald es eine "sichere, vom Terrorismus befreite Zone" in Syrien gebe, könnten die Syrer dort zu einem normalen Leben zurückkehren, sagte der Minister. In der Türkei leben derzeit rund 2,75 Millionen syrische Flüchtlinge. Davon sind 300.000 in staatlichen Lagern untergebracht, der Rest lebt in Städten und Gemeinden.

Die türkische Armee hatte am Freitag die Eroberung Al-Babs aus den Händen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verkündet. Türkische Soldaten und mit ihnen verbündete syrische Rebellen hatten die IS-Hochburg Al-Bab wochenlang belagert. Die Jihadisten leisteten heftigen Widerstand, so dass die Offensive lange Zeit kaum Fortschritte machte. Die Vertreibung aus Al-Bab ist ein schwerer Rückschlag für die Jihadistenmiliz, die auch in ihrer letzten irakischen Hochburg Mossul unter Beschuss steht.