US-Präsident Donald Trump hat den Generalleutnant H.R. McMaster zum neuen Nationalen Sicherheitsberater ernannt. Er ist für seine Widerständigkeit bekannt und wurde vom "Time"-Magazin 2014 zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gezählt. Trump erklärte, McMaster habe ein "enormes Talent und enorme Erfahrung". Der Generalleutnant folgt auf Michael Flynn, der in der vergangenen Woche im Streit um Angaben zu seinen Kontakten nach Russland zurückgetreten war.

Trump kündigte die Personalie im Beisein von McMaster, der in Uniform erschien, sowie dem kommissarischen Amtsinhaber Keith Kellogg an. McMaster sei im Militär "hoch angesehen" und er fühle sich geehrt, ihn nun als Sicherheitsberater zu haben, sagte Trump. McMaster soll demnach mit Kellogg künftig auf "besondere" Weise zusammenarbeiten.

McMaster selbst erklärte, er könne es kaum erwarten, dem nationalen Sicherheitsteam beizutreten. Er werde "alles in meiner Macht Stehende zu tun, um die Interessen des amerikanischen Volkes voranzubringen und zu schützen".

Ein eigenständiger Kopf

Der Vorsitzende des Ständigen Geheimdienstausschusses der USA, Devin Nunes, lobte McMaster als eine Persönlichkeit, die "frisches Denken und neue Herangehensweisen" ins Militär einbringe und stets den Ist-Zustand hinterfrage. Susan Rice, die unter Trumps Vorgänger Barack Obama Nationale Sicherheitsberaterin war, wünschte McMaster "jeglichen Erfolg".

McMaster ist ein Spezialist der Widerstandsbekämpfung und war unter anderem im Irak und in Afghanistan tätig. Nach dem Rücktritt von Flynn war der 54-jährige Generalleutnant mit einer Handvoll weiterer Kandidaten als aussichtsreicher Nachfolger gehandelt worden.

Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Trumps Wunschkandidat für das Amt, der frühere Vizeadmiral Robert Harward den Posten nicht annehmen wollte. Medienberichten zufolge könnte er wegen des Chaos im Weißen Haus sowie deswegen abgelehnt haben, weil er keine Zusage bekam, seine eigenen Leute mitbringen zu dürfen. Nun erklärte das Weiße Haus, Trump lasse McMaster völlig freie Hand bei der Auswahl seines Stabs.

Grund für Flynns Rückzug in der vergangenen Woche waren Gespräche mit dem russischen Botschafter in Washington, die er geführt hatte, als er noch nicht als Nationaler Sicherheitsberater im Amt war. Später machte er zu diesen Gesprächen falsche Angaben, unter anderem gegenüber dem jetzigen Vize-Präsidenten Mike Pence.