Eine Woche nach dem rätselhaften Tod des älteren Halbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat der japanische Fernsehsender Fuji TV eine Aufnahme von einer Überwachungskamera gezeigt, die den Vorfall zeigen soll.

Auf dem Video ist ein Mann zu sehen, der den Flughafen betritt und auf eine Anzeigetafel schaut. Kurz darauf nähern sich ihm zwei Frauen. Eine greift mit ihren Händen von hinten um seinen Kopf herum, bevor sich die beiden entfernen.

In der zurückliegenden Woche waren bereits zwei Frauen als Hauptverdächtige sowie ein Mann festgenommen worden. Es wird spekuliert, es könne sich bei den Frauen um Agentinnen des nordkoreanischen Geheimdienstes handeln. Die Frauen wollen allerdings nichts gewusst haben.

Eine der Verdächtigen sagte laut indonesischen Angaben von Freitag aus, sie habe gedacht, die Attacke sei Teil eines Streichs für eine Fernsehshow mit versteckter Kamera. „Wenn sie wirklich eine Agentin wäre, wäre sie wohl nicht gefunden worden“, sagte Indonesiens Polizeichef Tito Karnavian laut örtlichen Medienberichten.

Botschafter vorgeladen

Die Regierung in Kuala Lumpur lud am Montag den nordkoreanischen Botschafter Kang-chol vor. Dabei sei es um Äußerungen des Diplomaten gegangen, Malaysia habe etwas zu verbergen, erklärte das Außenministerium am Montag.

Demnach wird auch der malaysische Botschafter in Pjöngjang zurück in seine Heimat beordert. Kims Halbbruder Kim Jong-nam war vor einer Woche am Flughafen von Kuala Lumpur zusammengebrochen und auf dem Weg in ein Krankenhaus gestorben. Er soll einem schnell wirkenden Gift zum Opfer gefallen sein. Kim Jong-nam hielt sich lange im Ausland auf und äußerte sich kritisch über die Familiendynastie in seiner Heimat. Südkoreanischen Regierungskreisen zufolge erteilte Nordkoreas Machthaber bereits vor Jahren den Auftrag zur Ermordung seines Halbbruders. Die Regierung in Pjöngjang hat bereits angekündigt, das Ergebnis der Obduktion nicht anzuerkennen. Es könnte am Mittwoch vorliegen.