Am Samstag seien die letzten rund 300 FARC-Mitglieder an einem Entwaffnungspunkt im Süden Kolumbiens eingetroffen, erklärte der Chef der UN-Beobachtermission für Kolumbien, Javier Perez Aquino. Damit hätten knapp 6.900 frühere FARC-Kämpfer den Bestimmungen des Friedensvertrags Folge geleistet.

Die FARC-Mitglieder hätten fast 8.700 Kilometer in Fahrzeugen, Booten oder zu Fuß zurückgelegt, hob Perez Aquino hervor. Staatschef Juan Manuel Santos hatte zuvor im Kurzbotschaftendienst Twitter erklärt, es sei "historisch", dass die Farc-Rebellen kurz vor der Entwaffnung stünden. Er dankte den Unterstützern des Friedensabkommens. Santos war vergangenes Jahr für seine Bemühungen um die Beendigung des Konflikts der Friedensnobelpreis verliehen worden.

Die Rebellen hatten ihren "letzten Marsch" Ende Jänner angetreten. In den 26 Entwaffnungszonen im ganzen Land sollen die einstigen Guerilla-Kämpfer auch auf die Wiedereingliederung in das zivile Leben vorbereitet werden.

Mit dem Friedensabkommen soll der seit 1964 andauernde Konflikt zwischen der Armee und der FARC, anderen linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs beigelegt werden, in dem mehr als 260.000 Menschen starben. Etwa sieben Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen, mehr als 60.000 werden vermisst.

Kolumbiens Parlament hatte Ende Dezember ein Amnestiegesetz für die FARC-Rebellen verabschiedet, das Teil des im November vereinbarten Friedensabkommens zwischen Rebellen und Regierung ist. Mit der Rebellengruppe ELN soll ein ähnliches Friedensabkommen geschlossen werden.