Gegen rund acht Einrichtungen und Personen gibt es laut Nachrichtenagentur Reuters Vorwürfe im Zusammenhang mit Terror, gegen 17 weitere in Verbindung mit Raketen. Die neuerlichen Sanktionen, die laut Finanzministerium vorerst gegen 13 Personen und zwölf Einrichtungen verhängt wurden, weisen darauf hin, dass die neue US-Regierung eine härtere Gangart gegenüber dem Iran anschlägt. Einige der Einrichtungen haben ihren Sitz im Libanon, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in China.

Am vergangenen Wochenende hatte der Iran nach einem Medienbericht erstmals einen selbst hergestellten Marschflugkörper getestet. Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn sprach daraufhin am Mittwoch vor Medien von einer Provokation und warf dem Iran eine Verletzung einer UNO-Resolution vor. Darin wird der Iran aufgefordert, keine ballistischen Raketen zu starten, die nuklear bestückt werden können.

Verpflichtung zur ausschließlich zivilen Nutzung

Unter dem damaligen Präsident Barack Obama hatten die USA zusammen mit den anderen vier UNOI-Vetomächten sowie Deutschland ein Atomabkommen mit dem Iran ausgehandelt. Darin verpflichtete sich der Iran zur ausschließlich zivilen Nutzung seines Nuklearprogramms. Im Gegenzug wurden viele Wirtschaftssanktionen aufgehoben.

Mit der Resolution 2231 vom Juli 2015 hatte der UN-Sicherheitsrat kurz nach dem Atomkompromiss den Weg für die Aufhebung von Sanktionen gegen den Iran freigemacht. Die zwischen Teheran und dem Westen ausgehandelte Atomvereinbarung soll dem Land die Nutzung der Atomkraft für friedliche Zwecke ermöglichen, den Weg zur Atombombe aber verbauen.

UNO und EU hoben im Jänner 2016 ihre Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen die Islamische Republik auf, nachdem die Internationale Atomenergieorganisation gemäß der Resolution bescheinigt hatte, dass das Atomprogramm den Auflagen entsprechend massiv zurückgebaut worden war. Unabhängig davon bleiben ein Waffenembargo für fünf Jahre sowie Restriktionen in Bezug auf das iranische Raketenprogramm für acht Jahre bestehen.

Auswirkungen auch auf Sportveranstaltung

Der Konflikt wischen Washington und Teheran zog auch auf sportlicher Ebene seine Kreise. Das iranische Außenministerium will keine Visa für Ringer aus den USA zur Teilnahme an einem Weltcup ausstellen.

"Leider waren wir wegen der jüngsten Entwicklungen zu diesem Schritt gezwungen", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Freitag laut Nachrichtenagentur IRNA. Nach dem Einreiseverbot für Iraner in die USA hatte auch Teheran entschieden, keine Visa für Amerikaner auszustellen.

An dem für den 16. Februar geplanten Weltcup in der westiranischen Stadt Kermanshah sollten auch US-Ringer teilnehmen. Zuvor hatten mehrere iranische Medien für eine Teilnahme der US-Ringer plädiert.