Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die verbliebenen 27 EU-Staaten aufgerufen, angesichts der populistischen Herausforderung durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammenzustehen. Um bestehen zu können, müssten die 27 EU-Staaten ohne Großbritannien sehr eng zusammenstehen und verteidigen, was Europa ausmache, sagte Merkel am Freitag. Dazu gehörten freier Handel und freie Demokratien.

"Wir rufen alle Institutionen und Mitgliedstaaten ... auf, dies auch deutlich zu machen", forderte Merkel vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande in Berlin. "Jeder muss wissen, dass damit Verantwortung und Pflichten verbunden sind. Wir brauchen eine EU, die entschlossen und schnell handelt und das, was wir beschließen, auch einhält."

Hollande unterstützt sie

"Wir sehen, dass sich die globalen Rahmenbedingungen dramatisch und schnell ändern", sagte Merkel mit Blick auf die ersten Amtshandlungen des US-Präsidenten, der unter anderem das Freihandelsabkommen TPP aufgekündigt hat, eine Mauer zu Mexiko bauen und diese durch eine 20-prozentige Strafsteuer auf alle Importe aus dem südlichen Nachbarland finanzieren will.

Hollande äußerte sich ähnlich. "Wir sind stärker und solidarischer, wenn wir gemeinsam handeln", mahnte er. Denn es gebe Herausforderungen etwa durch die neue US-Regierung. Er erwähnte etwa deren protektionistische Tendenzen. Die Europäer müssten sich eng abstimmen, um ihre Werte und Interessen zu verteidigen. Dies strebe man etwa auf dem informellen EU-Gipfel in Malta kommende Woche und dann zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge im März an.