Äußerungen des britischen Finanzministers Philip Hammond in einem Interview der "Welt am Sonntag" seien ein "Rezept für eine Art Handelskrieg mit Europa in der Zukunft", sagte Corbyn in einem BBC-Interview am Sonntag.

Hammond hatte in dem Welt-Interview angedeutet, dass die britische Regierung auf Konfrontationskurs zur EU gehen könnte. Großbritannien könne Drohungen wahr machen, den Körperschaftssteuersatz deutlich zu senken. Entsprechende Äußerungen Mays hatten zuletzt zu Unbehagen bei den verbliebenen 27 EU-Mitgliedern geführt.

Befürchtet wird, es könne zu einem Steuersenkungswettbewerb kommen, um Unternehmen anzulocken. Gefragt, ob Großbritannien zum Steuerparadies werden wolle, sagte Hammond, das Land könnte gezwungen sein, "sein Wirtschaftsmodell zu ändern", wenn es vom europäischen Binnenmarkt ausgeschlossen werde.

Corbyn bezeichnete die Äußerungen des Schatzkanzlers als "wenig behutsam". Es sehe so aus, als drohe Hammond der EU damit, dass Großbritannien "eine Art merkwürdiges Gebilde am Rande Europas" werde, "wo es einen sehr niedrigen Körperschaftssteuersatz gibt, der dafür gemacht ist, die Leistungsfähigkeit der Industrie in Europa zu untergraben", sagte Corbyn.