Das Internet spottet über einen Versprecher von Polens Außenminister Witold Waszczykowski: Vor Reportern sprach der Chef der polnischen Diplomatie von einem Land, das es gar nicht gibt - und löste damit viele Witze in Sozialen Netzwerken und Medien aus. Polen habe Gespräche mit San Escobar geführt, sagte Waszczykowski bei einem Besuch in New York, wo Polen sich um einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat bemüht.

Diesen Fauxpas versuchte Waszczykowskis Pressesprecherin später auf Twitter auszubügeln: Es sei ein Versprecher gewesen, erklärte sie. Eigentlich habe Waszczykowski den karibischen Inselstaat St. Kitts und Nevis - auf Spanisch San Cristobal und Nieves - gemeint.

 Polens Außenminister Witold Waszczykowski kassiert viel Spott
Polens Außenminister Witold Waszczykowski kassiert viel Spott © AP

Der Hohn Zehntausender Internetuser kam dennoch in Fahrt: Im Nu schufen sie bei FacebookTwitter und Co. zahlreiche Auftritte für San Escobar. Dort spinnen sie immer neue Geschichten über das erfundene Land. Der Filmpreis von San Escobar heiße - inspiriert vom Vornamen des Ministers - "Vitoldo de Oro" (Goldener Witold), schrieben sie dort unter anderem. Weitere Beispiele gefällig?

Mittlerweile hat San Escobar aber nicht nur eine eigene Flagge und Historie, sondern auch eine Währung und Fluglinie - natürlich mit Direktverbindung aus Warschau.

Bei unseren deutschen Nachbarn fragt man sich bereits, wie ausgeprägt die Beziehungen zu San Escobar sind - schließlich könne man aus Polen ja schon ohne Visum ins Land einreisen.

Auf Wikipedia ist dem erfundenen Land bereits eine Seite gewidmet.

Doch nicht nur die Internet-Gemeinde, auch polnische Medien nahmen den Diplomatiechef auf die Schaufel. Waszczykowski sei nicht Außen- sondern "Komik-Minister", schrieb beispielsweise die Zeitung "Gazeta Wyborcza". Eine Karikatur zeigte Waszczykowski dabei, wie er Delegationsreisen nach San Escobar sowie Nimmerland, Mordor und Narnia plante.