WAS WIR WISSEN

- Gegen 20.00 Uhr fährt ein Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt. Der Fahrer legt eine Strecke von 60 bis 80 Metern zurück, überfährt dabei viele Menschen und zerstört mehrere Marktbuden. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass es sich bei der Todesfahrt um einen Terroranschlag handelte. Innenminister Thomas de Maizière bestätigte dies.

- Ein Tatverdächtiger wird im Anschluss nahe der Siegessäule festgenommen. Die Ermittlungen sind noch "offen", es ist nicht besätigt, dass es sich tatsächlich um den Fahrer des Lkw handelt.

- Der Verdächtige stammt aus Pakistan und reiste am 31. Dezember 2015 in einer Gruppe von etwa 15 Flüchtlingen nach Deutschland ein. Die Personalien des Mannes wurden von der Bundespolizei im bayerischen Passau aufgenommen. Am 19. Februar hat er in Berlin einen Asylantrag gestellt. Im Asylverfahren ist der Verdächtige als renitent aufgefallen, er sei zu Anhörungen nicht erschienen und habe erklärt, er verstehe die deutsche Sprache nicht.

- Als Islamist ist der Verdächtige den deutschen Sicherheitsbehörden bisher nicht aufgefallen, in Daten mit Terrorbezug wurde er nicht aufgefunden.

- Der mutmaßliche Täter konnte gestellt werden, weil ein Augenzeuge den flüchtenden Mann verfolgte und die Polizei per Handy über dessen Standort informierte.

- Der Lastwagen der Marke Scania gehört einer polnischen Spedition und hatte Stahlkonstruktionen geladen.

- Auf dem Beifahrersitz des Lasters wird ein toter Pole entdeckt. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler fuhr er den Lastwagen nicht in die Menschenmenge. Er weist eine Schussverletzung auf. Wann der Schuss abgegeben wurde, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Waffe wurde noch nicht gefunden.

- Der ursprüngliche Lastwagen-Fahrer war laut Speditions-Eigentümer seit etwa 16.00 Uhr nicht mehr zu erreichen. Es handelt sich um den Cousin des Eigentümers.

- Nach Angaben des Speditions-Eigentümers ist sein Cousin tot. Er identifizierte dessen Leiche nach eigenen Angaben auf einem Polizeifoto.

- Im Führerhaus des Lastwagens wurde zudem blutverschmierte Kleidung gefunden. Bei dem später in einiger Entfernung vom Tatort festgenommenen Tatverdächtigen sei dagegen keine mit Blut befleckte Kleidung gefunden worden. Ob dies darauf hindeuten könnte, dass der Mann noch im Lkw die Kleidung gewechselt haben könnte, blieb ebenfalls zunächst unklar.

- Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) übernahm im Auftrag des Generalbundesanwalts die Ermittlungen.

WAS WIR NICHT WISSEN

- Offen war zunächst das Motiv für die Todesfahrt. Der Festgenommene bestreitet laut Sicherheitskreisen die Tat.

- Der mutmaßliche Täter soll 23 Jahre alt sein, wobei unklar ist, ob sich diese Angaben auf ein echtes Ausweisdokument oder auf Angaben des Festgenommenen stützen.

- Es verdichten sich die Hinweise, dass der Mann aus Pakistan stammt. Vollständig geklärt ist das Geburtsland nach Angaben aus Sicherheitskreisen noch nicht.

- Der Verdächtige ist der Polizei wegen kleinerer Delikte bekannt, unklar ist aber, um welche Vergehen es sich handelt.

- Offen ist, wann der eigentliche Speditionsfahrer getötet wurde.

- Widersprüchliche Angaben gibt es dazu, was kurz vor der Tat mit dem Lastwagen passierte. Während die Polizei zunächst Hinweisen nachgeht, dass das Fahrzeug bereits in Polen von einer Baustelle gestohlen wurde, berichten polnische Medien unter Berufung auf die Spedition von GPS-Daten, die zeigten, dass der Wagen in Berlin am Tattag ab etwa 16.00 Uhr mehrmals gestartet worden sei.