Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat am Dienstag dazu aufgerufen, sich "vom Terror nicht die Gebräuche und Lebensgewohnheiten nehmen" zu lassen. "Daher bitte ich alle, zwar mit der großer Sorgfalt solche Märkte oder Versammlungen trotzdem zu besuchen", sagte Sobotka im Ö1-"Morgenjournal".

Verstärkte Überwachung

Die polizeiliche Überwachung werde verstärkt, aber ein derartiger Anschlag könne überall passieren, so der Innenminister. "Sonst müssen wir das öffentliche Leben lahmlegen," sagte Sobotka. "Wir können diesem Terror nicht weichen, gerade eine freie und demokratische Gesellschaft muss auch die Kraft haben, dem zu widerstehen."

Konkrete Hinweise zu einem möglichen Anschlag gebe es in Österreich nicht, sagte Sobotka. Zwar gebe es auch hierzulande eine abstrakte Bedrohungslage, aber "diese konkreten Hinweise, dass etwas passieren könnte, gibt es bei uns in dieser Form nicht, trotzdem ist die Sorgsamkeit bei uns mehr denn je geboten". Um konkrete Schlüsse für Österreich zu ziehen, müsse man die Ermittlungen in Berlin abwarten, so Sobotka.

In einer Aussendung kündigte Sobotka gestern ferner an, dass Dienstag früh der Einsatzstab des Innenministeriums zusammentreten wird, um die aktuelle Lage zu analysieren und gegebenenfalls Maßnahmen für Österreich abzuleiten.

Verbindungen zu Österreich

Für Verbindungen nach Österreich hatte es zunächst keine Hinweise gegeben. Laut Berichten soll der Verdächtige aus Pakistan jedoch im Dezember 2015 über Österreich nach Deutschland eingereist sein.

Sobotka bestätigte, dass erst am Montag wieder Verdächtige verhaftet wurden, "um potenzielle Attentäter aus dem Verkehr zu ziehen". Damit bezog sich Sobotka offenbar auf die Verhaftung eines oder mehrerer Flüchtlinge in der Salzburger Gemeinde Fuschl. Der Hauptverdächtige soll ein 25-jähriger Marokkaner sein. Die Polizei hatte gestern nicht explizit von einem Terror-Verdacht gesprochen sondern bloß von einer geplanten "schweren Straftat".

Sobotka meinte dazu, dass derzeit die Ermittlungen liefen. Es habe mehrere Verhaftungen gegeben. Näheres könne er erst nach den Vernehmungen der Verdächtigen berichten, die noch liefen.

Sein tiefes Beileid und Mitgefühl drückte Sobotka für die Opfer und Hinterbliebenen der Anschläge in Berlin aus.

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