Die Evakuierung der Rebellengebiete im Osten der umkämpften syrischen Großstadt Aleppo ist wieder aufgenommen worden. Am Montag in der Früh wurden mehr als tausend Menschen aus den Rebellengebieten der Stadt gebracht. Rund 20 Busse mit Bewohnern aus Aleppo seien am Sammelpunkt westlich der Stadt eingetroffen, sagte Ahmad al-Dbis, Chef einer Gruppe Mediziner und Freiwilliger, die dort die Evakuierungen koordiniert. Am Sonntag hatte sich der geplante Abtransport Tausender Menschen trotz einer Vereinbarung zunächst verzögert. Offensichtlich hatte ein Angriff auf einige Busse in der Nachbarprovinz Idlib den Deal torpediert.

Noch immer Tausende im Osten Aleppos

Es wird davon ausgegangen, dass sich noch mehrere Zehntausend Menschen, Rebellen und Zivilisten, in dem seit Monaten von Regierungstruppen belagerten Osten der Großstadt aufhalten. Die Rebellengebiete dort waren in den vergangenen Wochen nach heftigen Luftangriffen fast vollständig vom syrischen Regime mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran erobert worden.

Regierungskreise hatten zuvor von einer neuen Vereinbarung zwischen der syrischen Führung und den Rebellen berichtet. Diese schließe auch die Evakuierung der belagerten Orte Fua und Kafraja mit ein.

Am Freitag war wie Räumung unterbrochen worden, nachdem es erneut Gefechte gegeben hatte. Die Führung in Damaskus und die Opposition hatten sich dafür gegenseitig die Schuld zugeschoben.

1.500 Verletzte in der Provinz Idlib

In die schiitschen Dörfer Fua und Kafraja in der Provinz Idlib südwestlich von Aleppo waren nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag ebenfalls Busse eingefahren. Sie sollen rund 1.500 Verletzte, Frauen und Kinder in Sicherheit bringen, wie syrische Regierungskreise mitteilten. Milizen aus dem schiitischen Iran, die an der Seite der syrischen Armee kämpfen, hatten nach Angaben aus Regierungskreisen gefordert, dass im Gegenzug für die Evakuierung der Rebellengebiete Aleppos auch die Blockade dieser beiden Orte aufgehoben werden müsse.

Gleichzeitig zu der Evakuierungsmission in Ost-Aleppo sollen auch 200 Menschen aus den von der Regierung belagerten Orten Madaja und Sabadani nahe der Grenze zum Libanon gebracht werden.