Der frühere französische Premierminister Francois Fillon hat bei der Präsidentschafts-Vorwahl der Konservativen nach einer ersten Teilauszählung überraschend deutlich in Führung gelegen. Nach am Sonntag veröffentlichten Zahlen der Wahlkommission kam Fillon in der ersten Runde auf 42,8 Prozent der Stimmen.

Der ehemalige Premierminister Alain Juppe erzielte demnach 26 Prozent. Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat seine Niederlage bei der Vorwahl um die Präsidentschaftskandidatur der französischen Konservativen eingeräumt. "Es ist mir nicht gelungen, eine Mehrheit der Wähler zu überzeugen", sagte Sarkozy am Sonntagabend. Er gratulierte den früheren Premierministern Francois Fillon und Alain Juppe zum Einzug in die entscheidende Stichwahl der bürgerlichen Rechten.

Er selbst werde bei der zweiten Runde am kommenden Sonntag für Fillon stimmen. Nach Auszählung von rund 78 Prozent der Wahllokale lag Sarkozy mit 21,4 Prozent mehr als sechs Prozentpunkte hinter dem Zweitplatzierten Juppe.

30 Prozent der Stimmen

Die Zahlen basieren auf der Auszählung der Stimmen in knapp 30 Prozent (2.900) der mehr als 10.000 Wahllokale. Erzielt keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit, findet am kommenden Sonntag eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten statt. An der Vorwahl sollen sich nach Hochrechnungen 3,9 bis 4,3 Millionen Franzosen beteiligt haben. Um 17 Uhr wurden nach Angaben der Wahlkommission bereits 2,5 Millionen Teilnehmer gezählt. Die vorläufigen Ergebnisse bilden bisher allerdings nur die Stimmen von 690 000 Wählern ab. Mit dem endgültigen Ergebnis wird bis Mitternacht gerechnet.

Frankreichs bürgerliche Rechte kürt ihren Kandidaten erstmals mit einer offenen Vorwahl, an der alle Anhänger teilnehmen können. Dem Sieger werden gute Chancen für die Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr ausgerechnet.