Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel macht die Achtung demokratischer Grundwerte zur Bedingung für die Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. "Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an", sagte Merkel am Mittwoch in Berlin.

Ausdrücklich verwies die deutsche Regierungschefin auf die gemeinsame Wertebasis zwischen Deutschland und den USA und nannte "Demokratie, Freiheit, den Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung". Zugleich erinnerte sie Trump am Mittwoch im Kanzleramt angesichts der wirtschaftlichen und militärischen Stärke der USA an dessen Verantwortung für die weltweite Entwicklung.

Trump bisher unfreundlich

Ganz einfach dürfte das Verhältnis zwischen Trump und Merkel allerdings nicht werden. Denn bisher hatte Trump vor allem Beschimpfungen für sie übrig, zumeist ging es um Migration. "Hillary Clinton will Amerikas Angela Merkel werden. Und Sie wissen, welches Desaster diese massive Zuwanderung für Deutschland und die Deutschen angerichtet hat", sagte er etwa im August. Die Folgen der deutschen Flüchtlingspolitik seien eine "Katastrophe" für das Land, schimpfte er ein paar Tage später in Richtung Merkel. Im Jänner leitete Trump bei einem Auftritt in Iowa eine Tirade zur deutschen Flüchtlingspolitik erneut mit seinem Lieblingswort "Desaster" ein - um dann einen Aufstand gegen Merkel vorherzusagen. Die deutsche Bevölkerung werde die Kanzlerin am Ende "stürzen", erklärte er. "Ich weiß nicht, was zur Hölle sie sich denkt."