Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer (FPÖ) hat die negative Berichterstattung der Medien über die Europäische Union mit der verbreiteten Europaskepsis in Zusammenhang gebracht. Die Journalisten hätten hier eine große Verantwortung, sagte Hofer am Freitagabend in einer Rede vor dem Paneuropa-Kongress im Haus der Industrie in Wien.

Europa stecke zwar in einer Krise, er glaube aber, dass "wir aus dieser Krise lernen können". Man müsse "alle Maßnahmen setzen, dass ein vereintes Europa weiter bestehen kann", so der Dritte Nationalratspräsident. Die Ziele der Europäischen Union sollten der Frieden, eine "vernünftige Außenpolitik", eine Verteidigungspolitik sowie eine gute Entwicklung von Wirtschaft und Wohlstand sein. "Denn wo der Wohlstand fehlt, dort fehlt auch die Motivation."

Außenpolitisch plädierte Hofer für eine "Äquidistanz" Europas zu Russland wie zu den USA. Im Konflikt in der Ukraine trügen "beide Seiten Verantwortung", betonte der FPÖ-Politiker, wobei er sich erneut gegen die Russland-Sanktionen aussprach, die "nur Unschuldige bestrafen". Vielmehr sollte Europa dazu beitragen, dass es zwischen Russland und den USA eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit gibt - "denn dann wächst auch das Verständnis". Er verwies dabei auf das Erfolgsmodell der Europäischen Union, deren Grundgedanke eine enge wirtschaftliche Kooperation gewesen sei, um weitere Kriege gegeneinander zu verhindern.