Den Regierungsparteien CDU und SPD drohe dasselbe Schicksal wie ÖVP und SPÖ in Österreich, wo es für eine Große Koalition "gerade so gereicht" habe, sagte Thomas  Kreuzer am Dienstag in München.

So wie in Österreich die FPÖ werde zunehmend in Deutschland die AfD als "einzige Alternative" gesehen. Die Wähler hätten am letzten Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern alle im Bundestag vertretenen Parteien als eine Art "Gemeinschaft" empfunden, zu der nur die AfD eine Alternative darstelle, so Kreuzer. Auch in Österreich habe der Aufstieg der FPÖ "relativ klein und harmlos" angefangen. Wenn die deutsche Regierung vor allem in der Flüchtlingspolitik weitere "zusehe" und nicht handle, könnten in Deutschland dieselben politischen Konstellationen entstehen.

CSU fordert ein "deutliches Signal"

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wurde die AfD aus dem Stand mit 20,9 Prozent zweit stärkste Kraft vor der CDU, die gut vier Prozentpunkte einbüßte und bei nur noch 19 Prozent landete. Die SPD verlor sogar fünf Prozentpunkte und landete bei 30,4 Prozent. Im Heimatbundesland von Kanzlerin Angela Merkel wird mit einer Fortsetzung der "großen" Koalition von SPD und CDU gerechnet.

Nach den Worten Kreuzers muss Deutschland im laufenden Jahr inklusive Familiennachzug auch wieder mit 400.000 zusätzlichen Flüchtlingen und Migranten rechnen. Deutschland müsse ein "deutliches Signal" setzen und erforderlichenfalls "wie Mazedonien und Österreich" die Grenzen dicht machen und Flüchtlinge in sichere Drittstaaten zurückweisen, sagte der CSU-Politiker.