Der britische Außenminister Boris Johnson hat heute Vormittag in Wien die weitere Zusammenarbeit seines Landes mit den EU-Staaten auch nach dem „Brexit“ betont.

In seinem Gespräch mit Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sei es um Russland, die Türkei und die Flüchtlingskrise in Europa gegangen, „und darum, wie wir diese Fragen gemeinsam angehen können“, sagte Johnson bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

„Wir im Vereinigten Königreich sind sehr daran interessiert, diese Art von Thema weiterhin gemeinsam in Angriff zu nehmen, wie auch immer unsere Beziehung zur Europäischen Union sein wird“, sagte Johnson.

"Wir verlassen nicht Europa - nur die EU"

Er unterstrich auch erneut: „Wir verlassen nicht Europa, wir verlassen die Europäische Union. Wir wollen eine starke Europäische Union, wir wollen auch ein starkes Vereinigtes Königreich“, so der Minister, der als einer der Wortführer im Vorfeld des britischen EU-Referendums am 23. Juni für den Austritt Stimmung machte.

Kurz bezeichnete die Zusammenkunft mit seinem britischen Amtskollegen, erstmals in Wien, als „sehr produktiv“ und „sehr interessant“. Es seien auch die bilateralen Beziehungen besprochen worden, ebenso „die nächsten Schritte“ hinsichtlich des geplanten britischen EU-Austritts. Das Ziel müsse sein, weiterhin enge Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU und Österreich aufrechtzuerhalten.

Weiterreise nach Bratislava

Beide Minister reisten nach der Begegnung zum EU-Außenministertreffen nach Bratislava weiter. Dort soll es um die Beziehungen der EU zur Türkei und auch über die Umsetzung der Minsker Waffenruhevereinbarung für die Ostukraine und über die neue europäische Außen- und Sicherheitsstrategie gehen.