Etwa 15 Menschen kletterten am Samstag auf das Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt. Die vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppierung teilte auf Facebook mit, sie habe den Tag der offenen Tür der Bundesregierung mit dem Schwerpunkt "Migration und Integration" zum Anlass genommen. Die rechte Gruppierung wirft der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Rechtsbruch in der Flüchtlingspolitik vor. Nach etwa einer Stunde kamen die Besetzer nach Aufforderung der Polizei herunter.

Die "Identitäre Bewegung" tritt gegen eine "Überfremdung" und "Islamisierung" auf. Ihre Aktion sorgte vor dem Brandenburger Tor für spontane Proteste. Auf dem Pariser Platz in Berlin waren Sprechchöre wie "Nazis raus" gegen das Auftreten der "Identitären" zu hören.

Alarmierte Polizisten kletterten ebenfalls auf das Brandenburger Tor. Schließlich kamen die Besetzer den Forderungen der Beamten nach und stiegen ab. Die Polizei stellte die Personalien der Aktivisten fest. Gegen sie wird nun wegen Nötigung, Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Nach ersten Angaben wurde niemand festgenommen.

Der deutsche Verfassungsschutz sieht bei der "Identitären Bewegung" Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die  demokratische Grundordnung. Die Gruppierung hat französische Wurzeln und ist seit 2012 auch in Deutschland aktiv.