Der ungarische Premierminister Viktor Orban will den bereits bestehenden Zaun an der serbischen Grenze massiv ausbauen. Es werde sich um "eine massives technisches Schutzsystem handeln", kündigte Orban am Freitag im staatlichen Rundfunk an. Dieses werde gegebenenfalls "auch mehrere Hunderttausend Menschen auf einmal aufhalten können", die Pläne dazu seien bereits in Arbeit.

Bereits im vergangenen Herbst hatte Orban Stacheldrahtzäune an der serbischen und kroatischen Grenze errichten sowie per Gesetzesnovelle harte Strafen für illegalen Grenzübertritt einführen lassen. Der verstärkte Zaun könnte dann realisiert werden, sollte der EU-Türkei-Deal scheitern, sagte der ungarische Premier.

Orban wird am Freitag gemeinsam mit den anderen Regierungschefs der Visegrad-Staaten (Polen, Slowakei, Tschechien) die deutsche Kanzlerin Merkel in Prag treffen. "Die Bürokraten in Brüssel wollen die Flüchtlinge reinlassen und über die (EU-)Mitgliedstaaten verteilen", sagte der ungarische Premier dazu. Die Visegrad-Staaten sind seit jeher die größten Kritiker der Flüchtlingsverteilung. "Die Frage ist, auf welche Seite sich Angela Merkel stellt", so Orban.