Nach starkem Druck der Türkei und der USA ziehen sich die syrischen Kurden im Norden des Landes aus Gebieten unter ihrer Kontrolle zurück. Einen Tag nach dem Einmarsch türkischer Truppen in Syrien und der Vertreibung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der Grenzstadt Jarablus begannen die syrischen Kurden, wie von Ankara und Washington gefordert, ihre Einheiten in die Region östlich des Flusses Euphrat zu verlegen.

Die Türkei erklärte zugleich, sie werde ihren Militäreinsatz in Nordsyrien solange fortsetzen, bis die Kurden auf die andere Flussseite zurückgedrängt seien. Ankara will verhindern, dass die Kurden in Syrien ihr Herrschaftsgebiet weiter vergrößern und dort noch mehr Autonomie bekommen.

Die kurdische YPG ist in Syrien im Kampf gegen den IS der wichtigste Partner der internationalen Koalition. Die Kurden haben von den Extremisten im Norden Syriens mit Luftunterstützung der Koalition große Gebiete erobert und dort eine Selbstverwaltung ausgerufen. Zudem kontrollieren die Kurden den größten Teil der Grenze zur Türkei.

Die Türkei hatte zuvor ihre Bodenoffensive in Nordsyrien verstärkt. Zehn weitere Panzer drangen am Donnerstag in der Früh auf syrisches Territorium vor, begleitet von mehreren Krankenwagen und schweren Geschützen, wie ein AFP-Fotograf berichtete.

Die an der Seite der Türkei kämpfenden, politisch gemäßigten syrischen Rebellen hatten am Mittwoch die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aus dem syrischen Grenzort Jarablus vertrieben.

Mit Unterstützung von US-Kampfflugzeugen hat die Türkei am Mittwoch ihre bisher größte Offensive gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auf syrischem Territorium gestartet.

Sowohl die US-Regierung als auch die Bundesregierung unterstützten das türkische Vorgehen in Jarablus. Ein Mitglied der US-Delegation, die sich mit Vizepräsident Joe Biden am Mittwoch in Ankara aufhielt, sagte, es würden Geheimdiensterkenntnisse weitergegeben, auch seien US-Militärberater beteiligt.