In Italien stieg die Zahl der Bootsflüchtlinge im Juli nach Angaben der Grenzschutzagentur Frontex um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Immer wieder wurden in der Ägis in den vergangenen Wochen Boote entdeckt, die versuchten, direkt von der Türkei nach Italien zu gelangen und die griechischen Inseln zu umfahren.

1.300 Flüchtlinge und Migranten sind seit Sonntag vor Sizilien gerettet worden. Die Menschen wurden im Rahmen von sieben Einsätzen unter Regie der italienischen Küstenwache in Sicherheit gebracht. Sie befanden sich an Bord von fünf Schlauchbooten und zwei Schiffen.

Insgesamt sind in der ersten Jahreshälfte 2016 rund 70.000 Bootsflüchtlinge in Italien angekommen - das waren in etwa so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt die Zahl der Flüchtlinge, die in diesem Jahr beim Versuch der Mittelmeer-Überquerung ums Leben kamen, auf mehr als 2.800.

In Italien werden der zeit circa 130.000 Flüchtlinge und Migranten versorgt. Sowohl Italien als auch Griechenland fürchten ein Scheitern des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei. Dann könnte die Zahl der Flüchtlinge wieder hochschnellen, auch jener, die versuchen, bis Mitteleuropa zu kommen.