Der belgische König Philippe hat die blutigen Anschläge in Brüssel als "feige und widerlich" verurteilt. In einer kurzen Ansprache an die Nation rief er am Dienstag dazu auf, auf die terroristische Bedrohung "mit Entschlossenheit, Ruhe und Würde" zu antworten. "Behalten wir Vertrauen in uns selbst", sagte der Monarch. "Dieses Vertrauen ist unsere Kraft."

In Belgien ist es ausgesprochen selten, dass sich der König nach aktuellen Ereignissen direkt an die Bevölkerung wendet.

Herz der EU getroffen

Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Bombenanschläge in Brüssel scharf verurteilt. "Die abscheulichen Anschläge haben heute das Herz Belgiens und das Zentrum der Europäischen Union getroffen", erklärte Bans Büro in New York am Dienstag. Der Generalsekretär sprach den Opfern und Angehörigen sein Beileid aus und erklärte seine Solidarität mit der Bevölkerung und der Regierung Belgiens.

"Der Generalsekretär hofft, dass die Verantwortlichen schnell zur Rechenschaft gezogen werden", heißt es in der Erklärung. "Er ist zuversichtlich, dass Belgiens und Europas Bekenntnis zu Menschenrechten, Demokratie und friedlichem Zusammenleben weiter die wahre und andauernde Antwort auf den Hass und die Gewalt sein wird, deren Opfer sie heute geworden sind."

Reaktion aus Deutschland

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der Terroranschläge in der belgischen Hauptstadt tiefer Bestürzung und Trauer über das, "was die Terroristen den Menschen in Brüssel angetan haben, was Terroristen uns allen angetan haben" zum Ausdruck gebracht. Belgien werde alle Unterstützung von Deutschland erhalten, betonte sie am Dienstag.

Nach Angaben des deutschen Umweltministeriums haben die Anschläge in Brüssel momentan keine Auswirkungen auf die Sicherheit deutscher Atomanlagen. "Für die Einschätzung der Gefährdung in Deutschland sind die Bundessicherheitsbehörden zuständig", teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Dienstag auf Anfrage mit. "Demnach liegen aktuell keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung der deutschen Atomkraftwerke hinweisen und zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich machen würden."

Zuvor hatte der Betreiber der beiden belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel mitgeteilt, dass die beiden Anlagen aus Sicherheitsgründen teilweise geräumt worden.

"Keine Angst"

Die Europäische Union will sich von Terrorakten wie jenen in Brüssel nicht einschüchtern lassen. Dies betonte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Montag in einer ersten Stellungnahme. "Diese Ereignisse haben uns getroffen, aber sie machen uns keine Angst", sagte er. Die EU-Kommission setze ihre Arbeit fort, um der Terrorbedrohung zu begegnen.

"Heute wurde Brüssel getroffen, gestern Paris - aber Europa als Ganzes ist die Zielscheibe", sagte Juncker. Die EU und ihre Institutionen seien "geeint" im Angesicht der Terrorbedrohung. An die Mitarbeiter der EU-Kommission und der anderen EU-Institutionen gerichtet sagte Juncker, es würden alle möglichen Maßnahmen getroffen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Reaktion aus Kanada

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat sich angesichts der Terroranschläge in Brüssel erschüttert gezeigt. "Ich bin entsetzt und zutiefst traurig über die Nachricht, dass so viele getötet und verletzt worden sind", teilte Trudeau am Dienstag mit. Er drückte den Angehörigen sein Beileid aus und erklärte, Kanada habe Belgien seine Unterstützung angeboten.

Faymann-PK

In einer zweiminütigen Stellungnahme im Bundeskanzleramt drückte Werner Faymann den Opfern und ganz Belgien "tiefstes Mitgfühl" aus. Der Kanzler nannte den heutigen Tag einen "Tag der Trauer", denn der islamistische Terror habe "weiter seine blutige Spur durch Europa gezogen". Nun seien "das Zentrum Europas" und seine Werte angegriffen worden - doch "wir müssen unsere Werte weiterleben und dürfen nicht nachgeben", sagte der Kanzler. Belgien, so der Kanzler, werde "jede Hilfe" bekommen, die es nun braucht.

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die blutigen Anschläge von Brüssel scharf verurteilt. Die EU werde der Stadt Brüssel, Belgien und den europäischen Staaten im Kampf gegen den Terrorismus helfen, teilte der EU-Ratspräsident am Dienstag in Brüssel mit. Die Metrostation Maelbeek, wo 15 Menschen starben, liegt an der derselben Straße wie das EU-Ministerratsgebäude. Die Anschläge seien ein weiterer Tiefpunkt im Vorgehen "von Terroristen im Dienste von Hass und Gewalt", sagte Tusk.

Nach den Anschlägen in Brüssel sind der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini Tränen in die Augen gestiegen. Es sei ein "sehr trauriger Tag für Europa", sagte sie am Dienstag bei ihrem Besuch in Jordanien. "Europa und seine Hauptstadt erleiden heute den gleichen Schmerz, den diese Region erlebt hat und
jeden Tag erlebt."

Der französische Präsident Francois Hollande hat dem belgischen Volk seine Solidarität erklärt. "Durch die Anschläge von Brüssel ist ganz Europa getroffen", teilte der Staatschef am Dienstag mit. Deshalb sei es nötig, dass Europa "die notwendigen Vorkehrungen gegenüber der Schwere der Bedrohung" ergreife. Frankreich werde den Kampf gegen Terrorismus unerbittlich fortsetzen.

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft nahm über Twitter Anteilnahme.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Anschläge in Brüssel als "barbarische Verbrechen" verurteilt. Der Terrorismus kenne keine Grenzen und müsse daher in aktiver internationaler Zusammenarbeit bekämpft werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Putin habe dem belgischen König Philippe sein Beileid ausgesprochen, sagte er der Agentur Interfax

Auch die deutsche Regierung verurteilte die Terrorakte in Brüssel. "Die widerwärtigen Anschläge in Brüssel lassen uns alle zusammenstehen: Solidarität mit den Opfern Entschlossenheit gegen die Terroristen", schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert beim Kurzmitteilungsdienst Twitter. Auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck verurteilte die Anschläge als "schreckliches Verbrechen".

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere hat nach den Brüsseler Anschlägen dazu gemahnt, den Kampf gegen extremistische Organisationen "entschlossen und hart" weiterzuführen.

Bundespräsident Heinz Fischer hat die Terroranschläge in Brüssel am Dienstag "zutiefst" verurteilt. "Terrorismus und Angriffe auf die Zivilbevölkerung dürfen uns aber nicht von unserem demokratischen Weg abbringen", mahnte er zugleich in einer Aussendung. "Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden den Angehörigen der Opfer und den Menschen in Belgien."

Europa müsse den Terror gemeinsam bekämpfen und seine demokratischen Werte entschlossen verteidigen, unterstrichen in einer gemeinsamen Aussendung Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zu den "heimtückischen Terrorakten".

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) sprach von einem erneuten Versuch, Europa zu destabilisieren, zu spalten und seine Bürger zu verunsichern. Kardinal Christoph Schönborn appellierte an die Besonnenheit: "Der Hass darf bei uns nicht siegen."

Äußerst scharf reagierte die Islamische Glaubensgemeinschaft. Sie wandte sich in einer Aussendung gegen die "irren Allmachtsphantasien" von islamistischen Terroristen, denen nichts heilig sei: "Jeder 'Allahu akbar' (Gott ist größer!) - Ruf, mit dem sie ihre Verbrechen begleiten, ist eine Gotteslästerung."

Ein radikales Vorgehen gegen "radikale Islamisten" forderte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein. Diese sollten "notfalls auch in eigenen Gefängnissen untergebracht werden". NEOS-Obmann Matthias Strolz wiederum versicherte, man werde "gemeinsam zueinander stehen - in Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit". Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig: betonte"Wir lassen uns die demokratischen Werte in Europa und unsere errungenen Freiheiten nicht von Hass und Terror nehmen." Von Team Stronach-Klubchef Robert Lugar kam der Appell, dem "feigen Terror" nicht zu weichen.

Das belgische Königspaar zeigte sich "schockiert" über die Vorfälle am Brüsseler Flughafen und in der Metro. Das sagte ein Sprecher des Palastes der Nachrichtenagentur Belga. König Philippe stehe im engen Kontakt mit der Regierung und den zuständigen Stellen.

Der niederländische König Willem-Alexander sprach dem belgischen König Philippe sein Mitgefühl aus. "Die Niederlande fühlen intensiv mit den Menschen, die davon betroffen sind, und den Bürgern von Brüssel, die jetzt in Unsicherheit und Angst leben", heißt es in einer am Dienstag in Den Haag veröffentlichten Erklärung des Königs.

Willem-Alexander sprach von einer "erneuten schweren Prüfung für Europa": "Jetzt müssen wir unsere gemeinsame Kraft beweisen und die Werte von Freiheit und Solidarität hoch halten."

Auch die österreichische Nationalmannschaft nahm während ihrer Pressekonferenz zu den Terroranschlägen Stellung. Marcel Koller: "Man darf sich nicht einschüchtern lassen. Man kann es nicht kontrollieren wann und wo etwas passiert. Die wollen ja auch, dass die Leute nicht mehr hinaus gehen. Aber man muss trotzdem das Leben leben."

Mark Janko: "Wir sind bestürzt über die Bilder und wollen unsere große Anteilnahme ausdrücken. Das sind schreckliche Zeiten, die wir alle gemeinsam überstehen müssen. Wir Spieler fühlen uns sicher und hoffen, dass die Sicherheitskräfte ihre Arbeit machen."

Reaktionen im Netz