22:30 Uhr: EU-Kommission bot Slowenien Unterstützung an 

EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos hat Slowenien Soforthilfe bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms angeboten. Derzeit halten sich rund 1.650 Flüchtlinge in Slowenien auf. Nur sieben, die kamen, haben Asyl beantragt. Praktisch alle ankommenden Flüchtlinge seien in Slowenien "identifiziert und registriert" worden, hieß es in einer Aussendung der Regierung in Ljubljana.

21:10 Uhr: Rotes Kreuz geht von 9.000 Übernachtungen aus

Das Rote Kreuz ist am Samstagabend weiter davon ausgegangen, dass rund 9.000 Flüchtlinge diese Nacht in Österreich in Notunterkünften verbringen werden. Es gibt Kapazitäten für bis zu 12.000 Personen. Am Samstag sind bisher 12.000 bis 13.000 Flüchtlinge in Österreich eingereist. Rund 9.000 verbringen die Nacht hier, mehr als 2.000 sind - teils über die Grüne Grenze - nach Deutschland weitergereist.

20:50 Uhr: Hotspot bleibt Burgenland

Rund 9.000 Flüchtlinge sind laut Polizei am Samstag seit Mitternacht bis Nachmittag im Burgenland angekommen: 4.000 davon in Nickelsdorf und 5.000 in Heiligenkreuz. Außerdem könnten noch 1.000 Menschen nach Heiligenkreuz unterwegs sein.

20:10 Uhr: Flüchtlinge in Marburg warten auf Weiterreise

Am Samstag sind rund 320 Flüchtlinge in Spielfeld von Slowenien nach Österreich gekommen. Weitere 200 bis 300 sollen in Marburg auf die Weiterreise nach Österreich warten.

19:40 Uhr: Rund 1.000 in Freilassing und Passau angekommen

In Deutschland sind am Samstag erneut deutlich weniger Flüchtlinge angekommen als an den Vortagen. In Passau wurden rund 600 Menschen aufgegriffen, in Freilassing kam ein Zug mit weiteren 400 an.

Am Mittwoch hatten die deutschen Behörden noch rund 7.000 Migranten registriert, danach war die Zahl stetig gesunken.

19:10 Uhr: Transport der Flüchtlinge nach Graz

Die Flüchtlinge, die am Nachmittag zu Fuß bei Gornja Radgona (Oberradkersburg) in die Steiermark gegangen sind, sollen nun mit Bussen in das Notquartier in der ehemaligen Bellaflora-Halle in Feldkirchen bei Graz gebracht werden. Fahrzeuge des Bundesheeres werden so lange pendeln, bis alle Menschen untergebracht sind, bestätigte das Bundesheer.

18:50 Uhr: Slowenien öffnet Grenzen für Schutzsuchende

Slowenien hat den Flüchtlingen seine Grenze geöffnet. Schutzsuchende, die seit Freitag aus Kroatien an die slowenische Grenze im Südosten des Landes kommen, dürfen demnach auf geordnete und kontrollierte Weise in das Land einreisen.

18:40 Uhr: Über 4.500 Menschen vor Libyen aus Mittelmeer geborgen

Vor der libyschen Küste sind am Samstag mehr als 4.500 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer geborgen worden. Die Menschen seien von zivilen Schiffen sowie Polizei- und Militärschiffen aus 20 Booten gerettet worden, teilte die italienische Küstenwache mit. Auch ein Marineschiff der Bundeswehr war demnach involviert.

Die geborgenen Menschen stammten nach Angaben von beteiligten Rettern unter anderem aus Eritrea, Libyen, Nigeria, Somalia und Syrien. Eine Frau sei tot aufgefunden worden.

17.55 Uhr - Flüchtlinge lassen sich von Polizei in Bad Radkersburg nicht aufhalten

Im Ort Gornja Radgona haben die slowenischen Behörden um circa 17.20 Uhr die rund 350 Flüchtlinge in Richtung Österreich weitermarschieren lassen. Diese sollten von österreichischen Polizeibeamten gestoppt werden. Die Flüchtlinge marschierten jedoch an der Polizei vorbei. Die Polizei hätte Waffengewalt anwenden müssen, um sie aufzuhalten, sie reagierten nicht auf Aufforderung. Die Flüchtlinge befinden sich nun in Bad Radkersburg, wo sie registriert und danach nach Graz gebracht werden.

Laut Manfred Komericky von der Polizeidirektion hätten die Flüchtlinge jedoch nicht den Grenzübergang passieren dürfen. Österreich hatte kurzfristig Grenzkontrollen angeordnet. Derzeit werden die Einsatzkräfte in Bad Radkersbrug aufgestockt, um die Grenze künftig reibungslos kontrollieren zu können.

17.25 Uhr - Flüchtlinge überqueren Grenze in Gornja Radgona

Die ersten Flüchtlinge kommen von Gornja Radgona über die Grenze nach Bad Radkersburg. Von dort sollen 300 Flüchtlinge in Bussen nach Graz weitertransportiert werden. Laut Manfred Komericky von der Polizeidirektion hat man in Gornja Radgona so lange gewartet, bis alle Busse für den Weitertransport nach Graz angekommen waren. Zudem werden alle Flüchtlinge überprüft, erst wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden, sei ein "kontrollierter" Weitertransport möglich. Alle rund 300 Flüchtlinge sollen auf einmal transportiert werden können, damit "alles in geordneten Bahnen abläuft".

17.20 Uhr - Rund 350 Flüchtlinge in Spielfeld

Am Samstag sind rund 350 Flüchtlinge in Spielfeld von Slowenien nach Österreich gekommen. Sie wurden vom Roten Kreuz erstversorgt und werden nach Graz und Feldkirchen in die Notunterkünfte gebracht. Zwei Kinder und eine Frau mussten ins Krankenhaus transportiert werden, so Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck.

Die 350 Flüchtlinge wurden zunächst auf einem Lkw-Parkplatz an der B67 vom Roten Kreuz versorgt. "Eine Mutter dürfte ihr Kind auf der Flucht bekommen haben und musste ins Spital", so Bäck. Die Menschen sollen mit Bussen nach Graz in ein ehemaliges Shopping-Center und nach Feldkirchen in die frühere Bellaflora-Halle gebracht werden.

Kleinere Gruppen haben an verschieden Stellen die Grenze überquert, so kamen in Langegg im Laufe des Nachmittags rund 30 Personen an, teilte die Polizei mit.

Situation in Spielfeld
Situation in Spielfeld © Thomas Wieser

16.40 Uhr - Kompanie aus Spittal/Drau wird in die Steiermark verlegt

Eine Kompanie des Jägerbataillons 26 aus Spittal an der Drau wird demnächst in die Steiermark verlegt. Der Marschbefehl ist bereits erfolgt. Der Grenzabschnitt West an der Kärntner Grenze zu Slowenien soll vorübergehend von 50 Militärpolizisten überwacht werden.

16.35 Uhr - Grazer Notunterkünfte zur Hälfte gefüllt

Die Notunterkünfte in Graz und Graz-Umgebung sind laut den Einsatzkräften ungefähr zur Hälfte gefüllt. Noch funktioniere auch der geordnete Durchfluss nach Deutschland.

16.22 Uhr - Unterstützung vom Bundesheer

Vereinzelte Grenzübertritte in Langegg waren laut Polizei bereits festzustellen. Die Flüchtlinge (rund 30 Personen) seien mit Unterstützung des Österreichischen Bundesheeres in die Erstversorgungsstelle nach Spielfeld gebracht worden. "In den nächsten Stunden ist mit einem vermehrten Zustrom von Flüchtlingen an den Grenzkontrollstellen zu rechnen", heißt es im aktuellen Statusbericht. Die steirische Polizei stehe in ständigem Kontakt mit Slowenien, um eine geordnete Übernahme der hilfesuchenden Menschen gewährleisten zu können. Die Grenzlinie abseits der Grenzkontrollstellen werde unter Assistenz des Österreichischen Bundesheeres überwacht.

16.01 Uhr - 60 Flüchtlinge in München angekommen

Ankommende Oktoberfest-Besucher und ankommende Flüchtlinge - am Samstag ist es am Münchner Hauptbahnhof ruhig geblieben. Ein Sprecher der deutschen Bundespolizei sagte am frühen Nachmittag, die Lage sei "sehr entspannt". Bis 13.00 Uhr wurden etwa 60 Flüchtlinge gezählt. Züge mit Flüchtlingen sollten nach Behördenangaben wegen des Wiesn-Auftakts möglichst um München herumgeleitet werden.

15.57 Uhr - Slowenien registriert 1500 Asylwerber

Das Schengenland Slowenien hat bisher 1500 Flüchtlinge registriert. Ein Drittel von ihnen stamme aus Syrien, ein weiteres Drittel aus Afghanistan, sagte Innenstaatssekretär Bostjan Sefic am Samstag vor der Presse in Ljubljana.

"Die Polizei hat alles unter Kontrolle und die Sicherheitslage ist gut", zitierte die nationale Nachrichtenagentur STA den Staatssekretär. Hunderte Flüchtlinge warten am Grenzübergang Obrezje weiter auf ihre Einreise aus Kroatien, berichteten Augenzeugen. Rund 250 Menschen sind auf Landstraßen nach Sentilj zum Grenzübergang mit Österreich unterwegs, berichtete die Polizei.

15.32 Uhr - Gornja Radgona: Polizei untersagt Ausreise

Im slowenischen Gornja Radgona (Oberradkersburg) hindert die Polizei seit Samstag eine Gruppe von rund 350 Flüchtlingen an der Ausreise nach Österreich. Die Behörden hätten die Menschen in die dortige Messehalle gebracht und das umliegende Gelände mit einem orangen Zaun abgesperrt, berichten Reporter der "Kleinen Zeitung".

Abgesperrtes Messegelände in Gornja Radgona
Abgesperrtes Messegelände in Gornja Radgona © Schmidbauer

Die Flüchtlinge hätten "Go west, go west", so ein Kollege der "APA".

Wie der Einsatzleiter der slowenischen Polizei gegenüber der APA sagte, werden die Behörden eine Ausreise nach Österreich nicht erlauben. Die Schutzsuchenden in der Messehalle würden jedoch versorgt, betonte er. Hilfsorganisationen und Medien wurde der Zutritt verwehrt, ungarische UNHCR-Vertreter durften das Gelände jedoch betreten.

Abgesperrtes Messegelände in Gornja Radgona
Abgesperrtes Messegelände in Gornja Radgona © Schmidbauer

15.30 Uhr - 2000 Flüchtlinge von Wien weitergereist

Bis Samstagnachmittag sind bereits rund 2000 Flüchtlinge von Wien in den Westen gereist. "Sie sind mit Tickets in regulären Zügen weitergefahren", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Am Wiener Haupt- und am Westbahnhof befanden sich gegen 15.00 Uhr jeweils rund 200 Flüchtlinge. Seit Freitagmittag wurden in Wien 113 Asylanträge gestellt, sagte der Sprecher.

15.22 Uhr - Erste Flüchtlinge in Spielfeld

Am Grenzübergang Spielfeld sind knapp 30 Flüchtlinge eingetroffen. Auch ein erst sieben Tage altes Baby war darunter, der Säugling wurde laut Angaben der Einsatzkräfte ins Klinikum nach Graz überstellt. Die Einsatzkräfte rechnen damit, dass der Zustrom in den nächsten Stunden zunehmen wird, man habe die Situation im Griff, wurde betont.

15.12 Uhr - 400 Menschen aus Mittelmeer gerettet

Eine Fregatte der deutschen Bundeswehr hat fast 400 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Das sagte Alexander Gottschalk, der Sprecher an Bord der Fregatte "Schleswig-Holstein".

15:05 - Erste Flüchtlinge aus Slowenien über Grenze

Erstmals sind Flüchtlinge über die slowenisch-steirische Grenze nach Österreich gekommen. Die Gruppe von zwölf Personen habe bei Langegg die Grenze überquert, erklärte die steirische Polizei auf APA-Anfrage. Die Flüchtlinge seien zur weiteren Betreuung nach Spielfeld gebracht worden.

14.52 Uhr - Warten in Gornja Radgona

Rund 300 Flüchtlinge warten derzeit an der österreichischen Grenze im slowenischen Gornja Radgona (Oberradkersburg) auf ihren Weitertransport. Sie sind derzeit auf dem dortigen Messegelände. Sie sollen in den nächsten Stunden mit Bussen in Notquartiere in Graz gebracht werden.

14.49 Uhr - Nickelsdorf für Sonderzug gerüstet

Im burgenländischen Nickelsdorf erwartet die Polizei gegen 15.00 Uhr den ersten "Schwung" jener Flüchtlinge, die kurz nach 14.00 Uhr im ungarischen Grenzort Hegyeshalom an Bord eines ungarischen Sonderzuges aus Györ angekommen sind. Seitens der Einsatzkräfte rechne man mit bis zu 2000 Leuten, sagte Polizeisprecher Helmut Marban. Ein APA-Reporter hatte zuvor von rund 2500 Menschen gesprochen.

14.40 Uhr - De Maiziere: Asylrecht einschränken

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere will mit einem neuen europäischen Asylrecht die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland begrenzen. "Wir können nicht alle Menschen aus Krisengebieten und alle Armutsflüchtlinge, die nach Europa und nach Deutschland möchten, aufnehmen", sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

14.35 Uhr - Zu Fuß auf den Weg gemacht

In Slowenien haben sich offenbar rund 250 Menschen zu Fuß von Maribor und dem benachbarten Lenart auf den Weg Richtung Sentilj an der österreichische Grenze gemacht. Die Polizei versuche die Menschen davon zu überzeugen, in Flüchtlingslager zurückzukehren, meldete die kroatische Agentur STA. Die Beamten würden jedoch keine Gewalt anwenden, um sie vom Grenzübertritt abzuhalten.

14.15 Uhr - Kurz dankt Türkei für Flüchtlingsaufnahme

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Türkei für ihre Flüchtlingspolitik gelobt. "Die Türkei leistet einen wesentlichen Teil bei der Versorgung der Flüchtlinge in der Region", sagte Kurz am Samstag in Ankara. Die Türkei hat insgesamt rund zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen.

14.02 - Busse von Slowenien nach Graz

Laut Manfred Komericky von der Polizeidirektion werden am Nachmittag mindestens 300 Flüchtlinge von Slowenien (Gornja Radgona - Oberradkersburg) mit Bussen nach Graz transportiert.

14.00 Uhr - 2500 Flüchtlinge in Hegyeshalom 

Im ungarischen Hegyeshalom ist am Samstagnachmittag ein Sonderzug mit rund 2.500 Flüchtlingen eingetroffen. Die Menschen hätten sich zu Fuß in Richtung österreichischer Grenze und Nickelsdorf auf den Weg gemacht, berichtete ein APA-Reporter.

Nach Angaben ungarischer Journalisten kam der Zug direkt aus Györ, in dessen Nähe sich das Sammellager Vamosszabadi befindet. Die Garnituren seien bereits seit den Vormittagsstunden erwartet worden und nach Hegyeshalom geschickt worden, weil Heiligenkreuz keine Aufnahmekapazitäten mehr habe.

13.41 Uhr - Steirische Notquartie in "Warteposition"

Nachdem es am Samstag die ersten Flüchtlinge an die österreichisch-slowenische Grenze geschafft haben, befinden sich alle steirischen Notquartiere "in Warteposition", wie Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck zur APA sagte. Rund 600 Schutzsuchende, die in der Nacht über die ungarische Grenze gekommen waren, wurden in das Notquartier am Schwarzlsee gebracht.

Etwa "150 bis 200" Menschen schafften es zudem, sich von Kroatien über Slowenien bis nach Gornja Radgona (Oberradkersburg) direkt an der österreichischen Grenze durchzuschlagen. Sie hätten aber bisher keine Anstalten gemacht, die Grenze nach Österreich zu passieren, so Polizeisprecher Fritz Grundnig. Derzeit werden sie vom Roten Kreuz Slowenien betreut.

Seitens des steirischen Roten Kreuzes wäre es kein Problem, wenn einige hundert Personen auf diesem Weg kommen würden. "Wir sind in 15 bis 20 Minuten einsatzbereit", so August Bäck. Das ehemalige Einkaufszentrum Euro-Park in Graz steht leer, ebenso die frühere "Bellaflora"-Halle in Feldkirchen. "Wir sind auch am Hauptbahnhof und am Ostbahnhof", schilderte Bäck.

Die Schwarzl-Halle in Unterpremstätten beherbergt derzeit rund 700 Personen, die vom Samariterbund betreut werden.

13.32 Uhr - Faymann: Mehr internationale Flüchtlingshilfe

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und der deutsche Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel haben bei einer Pressekonferenz am Samstag in Wien fünf Milliarden Dollar (4,38 Milliarden Euro) für die Flüchtlingshilfe gefordert. Es brauche eine rasche Aufstockung der Gelder für die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge im Nahen Osten.

13.24 Uhr - Mikl-Leitner verärgert

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigt sich verärgert, dass der Flüchtlingsstrom nun auch über Kroatien und Slowenien Richtung Österreich und Deutschland weitergeht. Dafür dass in den beiden Staaten keine Asylanträge gestellt würden, fehle ihr jedes Verständnis, betonte die Ressortchefin in einer schriftlichen Stellungnahme.

Gleichzeitig machte die Innenministerin klar, dass sie bei den beiden Ländern die Dublin-Regeln sehr wohl anwenden werde. Jeder könne in Österreich einen Asylantrag stellen, aber ebenso selbstverständlich werde bei jedem einzelnen ein "Dublin-Verfahren" zur Rückstellung nach Kroatien oder Slowenien eingeleitet.

Denn niemand werde erklären können, dass es sich hier um unsichere Länder handle, in denen man keine Zukunft habe. Mikl-Leitners Fazit zu den aktuellen Ereignissen: "Das, was hier vor sich geht, hat nichts mehr mit Schutzsuche zu tun." Vielmehr handle es sich um "Asyl-Optimierung".

13.19 Uhr - Kontrollbereich um deutsche Unterkunft

Nach zwei Abenden mit rechten Protesten wird die Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Bischofswerda nun besonders geschützt. Die Polizei richtet einen Kontrollbereich ein, in dem ohne zusätzlichen Grund Personen überprüft, Platzverweise ausgesprochen und Aufenthaltsverbote erteilt werden können.

Damit solle "potenziellen Störern der Wind aus den Segeln genommen werden", sagte Innenminister Markus Ulbig (CDU) am Samstag in Dresden und verurteilte zugleich das Verhalten der Pöbler. "Es ist beschämend, wie sich Einzelne gegenüber Schutzsuchenden benehmen."

12.56 Uhr - Streit um Armee-Einsatz in Kroatien

Die kroatische Staats- und Regierungsspitze ist zerstritten über die Frage, ob die Armee des Landes zur Grenzsicherung in der Flüchtlingskrise eingesetzt werden soll. Nachdem Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic wiederholt den Einsatz von Soldaten verlangt hatte, erteilte Regierungschef Zoran Milanovic diesem Vorschlag eine klare Absage.

"Die Grenze kann man nur mit brutaler Gewalt schließen, beziehungsweise nur mit der Armee und indem man auf diese Leute schießt, und das hieße morden", begründete Milanovic seine Position am Samstag in Beli Manastir an der Grenze zu Ungarn. "Dazu müsste man den Kriegszustand ausrufen. Das sage ich nur, um zu verdeutlichen, welche alberne Ideen das sind".

12.54 Uhr - Weniger Flüchtlinge in Bayern angekommen

Die deutsche Bundespolizei hat am Freitag an der deutsch-österreichischen Grenze in Ober- und Niederbayern rund 4000 ankommende Flüchtlinge gezählt. Im Bereich Freyung stellte die Bundespolizei rund 2000 Migranten fest, etwa halb so viele wie am Vortag, wie ein Polizeisprecher am Samstag sagte.

In Oberbayern wurden ebenfalls rund 2000 Flüchtlinge gezählt, etwa 1700 Menschen weniger als am Donnerstag. Zudem wurden den Angaben nach insgesamt elf Schlepper festgenommen. Da am Samstag zum Auftakt des Oktoberfestes zahlreiche auswärtige Besucher in München erwartet werden, wollten die Behörden Züge mit Flüchtlingen um die Landeshauptstadt herumleiten.

12.52 Uhr - Ungarn lässt Flüchtlinge passieren

Nach einem vorübergehenden Rückgang der Flüchtlingsankünfte in den vergangenen Tagen werden am Samstag erneut 10.000 Schutzsuchende im Burgenland erwartet, 6700 trafen bis zum Vormittag bereits ein. Zuvor hatte Ungarn die Menschen aus Kroatien überraschend seine Grenze passieren lassen, an der slowenisch-kroatischen Grenze kam es unterdessen zu Ausschreitungen, die Polizei setzte Tränengas ein.

Der Schwerpunkt lag einmal mehr im südburgenländischen Heiligenkreuz, wo von Mitternacht bis 8.30 Uhr früh 4500 Menschen ankamen, in Nickelsdorf waren es 2500. Die Flüchtlinge wurden in der Nacht zum Teil bereits mit Bussen in Richtung Graz und Wien-Westbahnhof weitertransportiert. In Wien kamen in den Vormittagsstunden zehn Busse mit 500 Menschen an, 600 weitere werden laut Polizei noch erwartet. Zudem ist nach Angaben der burgenländischen Polizei ein Sonderzug Richtung Graz und weiter nach Salzburg geplant.

12.48 Uhr - Kroatien und Serbien im Clinch

Die beiden Nachbarn Serbien und Kroatien sind sich über die Flüchtlinge in die Haare geraten. Am Vortag hatte Kroatiens Regierungschef auf die Drohung Serbiens reagiert, gegen die Schließung der Grenzübergänge vor internationalen Gerichten zu klagen: "Ein Adler jagt doch keine Fliegen, und der Adler sind wir". Die größte serbische Zeitung "Blic" regte das auf: "Skandal: Kroatischer Premier bezeichnet Serbien als Fliege", schrieb das Blatt. Der direkt angesprochene serbische Sozialminister Aleksandar Vulin blieb nichts schuldig: "Du bist ein gerupftes Huhn", zitierte ihn die Zeitung "Kurir" am Samstag mit einer Aussage zu Milanovic.

12.42 Uhr - 21.000 Flüchtlinge in Kroatien seit Mittwoch

In Kroatien sind seit Mittwoch fast 21.000 Flüchtlinge angekommen, die nach einem neuen Weg Richtung Westen suchen, nachdem Ungarn am Dienstag seine Südgrenze zu Serbien für Schutzsuchende de facto dicht gemacht hat. Zahlreiche Menschen versuchten auch die Grenze ins Schengenland Slowenien zu überqueren.

12.37 Uhr - Lage auf Wiener Bahnhöfen ruhig

Auf den beiden großen Wiener Bahnhöfen war die Lage am Samstagvormittag ruhig. Am Wiener Westbahnhof waren bereits zehn Bundesheerbusse mit 500 Flüchtlingen aus dem Burgenland eingetroffen, sie waren gegen Mittag bereits großteils wieder Richtung Salzburg weitergereist. "Weitere Busse mit 600 Personen werden noch erwartet", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA.

"Die Situation ist sehr ruhig. Die mit den Bussen ankommenden Flüchtlinge bekommen zu Essen und zu Trinken und werden zum nächsten Zug gebracht", schilderte Martin Gantner, Pressesprecher der Caritas Wien. "Es sind genügend freiwillige Helfer und Dolmetscher da", sagte Gantner.

12.28 Uhr - Arbeitsmarktöffnung nur gemeinsam

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) will keinen österreichischen Alleingang bei der Öffnung des Arbeitsmarkts für Flüchtlinge. Diese könnte es nur bei einem gesamteuropäischen Konsens geben, meinte er am Samstag in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast".

Dass es eine Neuregelung brauche, steht für Hundstorfer freilich fest. Er hofft in dieser Frage au den Rat der Arbeits- und Sozialminister Anfang Oktober. Was jene Modelle angeht, die derzeit erwogen werden, betonte der Minister, dass alle eine Arbeitsmarkt-Prüfung beinhalteten. Das heißt im Klartext, Asylwerber sollten auch in Zukunft nur dann zum Einsatz kommen können, wenn sich keine andere Arbeitskraft für den Job findet.

12.20 Uhr - Flüchtlingstragödie in der Ägäis

Neue Flüchtlingstragödie in der Ägäis: Beim Kentern eines Bootes vor der Insel Lesbos ist ein fünfjähriges Kind ertrunken. Zwölf Migranten konnten aus den Fluten gerettet werden. Wie ein Sprecher der Küstenwache am Samstag im Fernsehen weiter mitteilte, sollen an Bord des Bootes insgesamt 26 Menschen gewesen sein. "Wir suchen nach den Vermissten" sagte er.

Unterdessen entdeckte die Küstenwache südwestlich der Halbinsel Peloponnes ein Boot mit rund 200 Flüchtlingen an Bord. Die Menschen hatten ein Notsignal gesendet, ihr Boot sei manövrierunfähig.

12.10 Uhr - 200 Flüchtlinge in Oberradkersburg

In Oberradkersburg in Slowenien, direkt an der steirischen Grenze, sind mittlerweile rund 200 Flüchtlinge angekommen. Weitere 150 werden erwartet. Unklar ist, ob diese Personen in Slowenien bleiben oder weiterreisen. 

11.57 Uhr - Weitere 3000 Flüchtlinge erwartet

Im Burgenland erwartet die Polizei im Laufe des Tages weitere 3000 Flüchtlinge. "Wir werden heute in Summe sicher die 10.000er-Grenze erreichen", sagte Polizeisprecher Helmut Marban im APA-Gespräch. Derzeit seien Flüchtlinge in Ungarn unterwegs, ob mit Bus oder Bahn, wisse man nicht. "Hier gibt es eine Informationslücke. Wir wissen nicht, ob sie nach Heiligenkreuz oder Nickelsdorf kommen."

Von Mitternacht bis 8.30 Uhr hatten bereits insgesamt 6700 Personen das Burgenland erreicht. Zu Mittag war die Lage zunächst "unverändert". "Was den Abend und die Nacht betrifft, müssen wir warten, wie sich die Lage in Kroatien und Ungarn entwickelt", schilderte Marban.

11.55 Uhr - Leute sind "diszipliniert und ruhig"

In Nickelsdorf halfen einige Flüchtlinge beim Müllsammeln, während sie auf Verbindungen in Richtung Westen warteten, wie ein APA-Reporter berichtete. Auch Marban sprach von einer relativ entspannten Situation. Die Leute seien "diszipliniert, ruhig und gefasst" wie auch schon in den Tagen zuvor. Es seien viele Familien und sehr viele Kinder vor Ort.

Etwa 450 bis 500 Flüchtlinge, die zuvor in Heiligenkreuz waren, sollten am späten Vormittag mit der Bahn in Richtung Westen gebracht werden. In Nickelsdorf waren zunächst Busse im Einsatz.

11.34 Uhr - Spannungen mit Kroatien

Vor dem Hintergrund kroatisch-ungarischer Spannungen in der Flüchtlingskrise will Budapest nun den Beitritt Kroatiens zum Schengen-Raum blockieren. Dies kündigte der designierte Kabinettschef von Premier Viktor Orban, Antal Rogan, am Samstag an. Anders als Ungarn ist Kroatien bisher zwar EU-, nicht aber Schengen-Mitglied.

Zagreb hatte in der Nacht auf Samstag nach Angaben der ungarischen Polizei 7852 Flüchtlinge an die ungarische Grenze gebracht, ohne dies mit Ungarn zu akkordieren. Trotz ungarischem Protests kündigte der kroatische Premier Zoran Milanovic an, dies auch weiter so betreiben zu wollen: "Wir haben sie mehr oder weniger gezwungen, die Flüchtlinge anzunehmen, und wir werden das weiter tun", sagte er am Samstagvormittag.

11.23 Uhr - "Humanitäre Katastrophe" in Europa

US-Außenminister John Kerry hat die Situation der Flüchtlinge in Europa als "humanitäre Katastrophe" bezeichnet. In einem Interview des britischen Senders Channel 4 räumte Kerry ein, die Aufnahme von 10.000 syrischen Flüchtlingen in den USA sei nicht genug. "Wir schauen uns andere Optionen an, es ist dringend", sagte Kerry.

Der US-Außenminister machte jedoch auch deutlich: "Man kann das nicht lösen, indem man einfach die Leute ins Land lässt." Es sei notwendig, die Wurzeln des Problems anzupacken. Die Beiträge einzelner Länder zur Lösung der Krise seien unterschiedlich. Kerry hält sich zu einem dreitägigen Besuch in London auf und wird am Sonntag in Berlin erwartet.

11.07 Uhr - Bis zu 900 Flüchtlinge in Notquartier bei Graz

Statusbericht aus der Steiermark: Im Verlauf der Nacht wurden rund 550 Personen von der ungarischen Grenze (Nickelsdorf und Heiligenkreuz) mit Bussen in die Steiermark gebracht und im Notquartier im Freizeitzentrum in Unterpremstätten untergebracht und versorgt. Weitere Busse werden erwartet. Bis zu 900 Personen können in dieser Unterkunft versorgt werden. Die zweite Notunterkunft in Graz steht derzeit leer, kann aber jederzeit bei Bedarf aktiviert werden.

Die Situation an der Grenze zu Slowenien ist weiterhin ruhig. Es waren bislang keine Aufgriffe zu verzeichnen.

10.55 Uhr - Helfer für Quartiere gesucht

Nachdem in der Nacht auf heute, Samstag, erneut tausende Flüchtlinge ins Burgenland gekommen sind, bitten das Rote Kreuz und der Samariterbund um Mithilfe von Freiwilligen. Auf Facebook teilten beide Organisationen mit, Unterstützung zu benötigen. Das Rote Kreuz erklärte, man brauche wegen "des neuerlichen Ansturms" Leute in Nickelsdorf, der Samariterbund suchte Helfer für Wiesen.

"Es haben sich schon viele Helfer bei uns für Nickelsdorf gemeldet", sagte Rotkreuz-Sprecher Tobias Mindler im APA-Gespräch. Er war am Samstag in Heiligenkreuz im Einsatz, wo man trotz der "sehr vielen Menschen" zunächst keine Unterstützung benötigt hat. "Hier ist alles wesentlich kompakter, da schaut es recht gut aus", schilderte er.

10.46 Uhr - Kroatien schickt Flüchtlinge nach Ungarn

Trotz der Spannungen mit Budapest will Kroatien auch weiterhin ankommende Flüchtlinge an die ungarische Grenze transportieren. Ein Abkommen mit Budapest in der Sache gebe es aber nach wie vor nicht, erklärte der kroatische Premier Zoran Milanovic am Samstag. "Wir haben sie mehr oder weniger gezwungen, die Flüchtlinge anzunehmen, und wir werden das weiter tun", fügte er hinzu.

10.43 Uhr - Grenzzaun zu Kroatien fertig

Ungarn gab die Fertigstellung des Stacheldrahtzaunes an der Grenze zur Kroatien bekannt. Diese riegle seit der Nacht auf Samstag die 41 Kilometer lange Landgrenze zwischen beiden Staaten ab, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die restlichen 330 Kilometer der Grenze werden von der Drau gebildet.

10.41 Uhr - 550 Flüchtlinge nach Graz gebracht

In der Nacht auf Samstag sind rund 550 Personen von der ungarischen Grenze in die Steiermark gebracht wurden. Der Transport erfolgte mit Bussen von Nickelsdorf und Heiligenkreuz. Die Flüchtlinge wurden im Notquartier im Schwarzl Freizeitzentrum in Unterpremstätten versorgt.

Nachdem seit Mitternacht rund 6.700 Menschen aus Ungarn im Burgenland angekommen sind, erfolgen laufend Weitertransporte nach Graz. Nachdem zunächst 550 Personen angekommen sind, werden weitere Busse erwartet. Es war auch von einem Sonderzug die Rede, der in die Steiermark geführt werden könnte.

10.25 Uhr - Ungarn mobilisiert Armee-Reservisten

Ungarn hat am Samstag begonnen, einen Teil der Armee-Reservisten zu mobilisieren, um mit der "Masseneinwanderungskrise" fertig zu werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur MTI berichtete. Dies sei auf Wunsch des Stabschefs passiert. Die Reservisten sollen vorrangig in Kasernen als Ersatz für reguläre Soldaten eingesetzt werden, die zum Grenzeinsatz abberufen wurden.

10.20 Uhr - Slowenen öffnen Übergang Rigonce

Die slowenische Polizei lässt am kroatischen Grenzübergang Harmica/Rigonce nun offenbar doch einige Flüchtlinge ins Land. Die Polizei sei mit zwei Bussen vorgefahren und habe damit begonnen, Frauen und Kinder einsteigen zu lassen, berichtete eine APA-Reporterin in Rigonce. Dort war es in der Nacht zu heftigen Protesten gekommen, die Polizei setzte Tränengas gegen Flüchtlinge und Aktivisten ein.

Die Menschen werden nach Polizeiangaben zur Registrierung nach Brezice gebracht und sollen dann auf Flüchtlingscamps im ganzen Land verteilt werden. Auf der Brücke im Niemandsland zwischen dem kroatischen Harmica und dem slowenischen Rigonce befinden sich weiterhin 50 bis 100 Schutzsuchende.

10.17 Uhr - Tschechien kündigt Klage an

Tschechien will sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg mit einer Klage gegen die EU wenden, falls Brüssel die verpflichtenden Flüchtlingsquoten doch durchsetzt. Dies bestätigte der tschechische Vizepremier und Chef der christdemokratischen Volkspartei (KDU-CSL), Pavel Belobradek, in einem Interview mit der Tageszeitung "Pravo".

"Ich gehe davon aus, dass es zu einer Klage beim Europäischen Gerichtshof in Straßburg kommen wird, weil es sehr problematisch ist, uns zu etwas gegen unseren Willen zu zwingen", betonte Belobradek.

Tschechien sei solidarisch, man habe die Annahme von Asylanten auch ohne Quoten angeboten. "Deswegen betrachte ich es als unfair, dass jemand uns zu Quoten zwingt. Umso mehr, weil diese Leute (Flüchtlinge) nicht zu uns wollen", so Belobradek.

10.00 Uhr: 6700 Flüchtlinge im Burgenland

Im Burgenland sind von Mitternacht bis heute, Samstag, 8.30 Uhr 6700 Flüchtlinge angekommen, davon 2500 Menschen im Bereich Nickelsdorf und 4200 im Bereich Heiligenkreuz, hieß es von der Polizei auf APA-Anfrage. Die Flüchtlinge wurden in der Nacht zum Teil bereits weitertransportiert.

In Heiligenkreuz sollen Flüchtlinge mit Bussen nach Mogersdorf zum Bahnhof gebracht werden. Dort werde ein Sonderzug nach Graz eingerichtet. In Nickelsdorf waren in der Nacht bereits Busse u.a. nach Wien unterwegs. "Derzeit sind auf dem ganzen Gelände hier in Nickelsdorf verteilt etwa 1000 bis 1500 Flüchtlinge. Es läuft hier relativ ruhig ab. Die Flüchtlinge werden wie bisher vom Roten Kreuz und vom Bundesheer versorgt", berichtete Polizeisprecher Helmut Marban.

Eine größere Herausforderung stelle Heiligenkreuz im Lafnitztal dar: "Dort haben wir das riesige Areal wie hier in Nickelsdorf nicht. Deswegen wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die Leute rasch weitergebracht werden können", sagte Marban.

09.43 Uhr: Verstärkter Flüchtlingsstrom

Über Nacht und in den frühen Morgenstunden sind am Grenzübergang Heiligenkreuz Tausende Flüchtlinge aus Ungarn eingetroffen. Auch in Nickelsdorf sind in der Früh die ersten von 1500 erwarteten Menschen angekommen. Gegen 9.00 Uhr waren laut "ORF Burgenland" rund 4200 Menschen zu versorgen, wurde Polizeisprecher Helmut Marban zitiert. Noch am Vormittag sollen Flüchtlinge mit einem Sonderzug aus Heiligenkreuz weggebracht werden, so Marban. Auch in Nickelsdorf kamen bis Samstagvormittag rund 2000 Flüchtlinge an. Sie sollen mit Bussen und Zügen nach Wien gebracht werden.

09.20 Uhr: Kind in Ägäis ertrunken

Am Hauptbahnhof in München war es am Samstagmorgen ruhig. Für den Vormittag rechnete eine Sprecherin der Bundespolizei mit bis zu 150 ankommenden Flüchtlingen. Da zugleich zum Auftakt des Oktoberfestes zahlreiche auswärtige Besucher erwartet werden, wollen die Behörden die Züge mit Flüchtlingen um München herumleiten.

Die Ägäis ist eine der Routen, über die Tausende Migranten und Flüchtlinge nach Europa kommen. Immer wieder kommt es zu Unglücken. Vergangenen Sonntag waren bei einem ähnlichen Unglück 34 Migranten vor der Kleininsel Farmakonisi ums Leben gekommen.

09.15 Uhr: 2000 Menschen nach Bayern gekommen

Die deutsche Bundespolizei hat am Freitag an der deutsch-österreichischen Grenze rund 2.000 ankommende Flüchtlinge gezählt. Das waren rund 1.700 Menschen weniger als am Donnerstag; bereits am Mittwoch war die Zahl der Migranten deutlich zurückgegangen. Zudem wurden am Freitag drei Schlepper festgenommen, wie ein Sprecher der Bundespolizei Rosenheim am Samstag sagte.

08.55 Uhr: Druck auf Südostslowenien hält an

In Südostslowenien, wo der Druck auf die grüne Grenze aus Kroatien am stärksten ist, sind bis Freitag Mitternacht laut offiziellen Angaben insgesamt 1100 Flüchtlinge von der Polizei aufgegriffen worden. Nach ihrer Registrierung wurden sie in Aufnahmezentren im ganzen Land verteilt, hieß es aus der Polizeibehörde Novo mesto Samstag früh.

Unklar bleibt vorerst, wie viele noch an den für sie dichtgemachten Grenzübergängen festsitzen. Am größten Übergang Obrezje/Bregana an der Autobahn Zagreb-Ljubljana befanden sich Samstag früh noch einige Hundert Flüchtlinge, so die offiziellen Angaben.

08.45 Uhr: Unzufrieden mit Krisenmanagement

Eine "profil"-Umfrage zeigt eine große Unzufriedenheit darüber, wie die Bundesregierung und die EU die Flüchtlingskrise managen. 69 Prozent sind mit der Bundesregierung unzufrieden, sogar 87 Prozent mit der EU. Große Zufriedenheit dagegen herrscht gegenüber der Polizei (74 Prozent) und der Zivilgesellschaft (72 Prozent).

08.40 Uhr: Slowenien würde 10.000 Personen aufnehmen

Slowenien ist nach den Worten seiner Botschafterin in Deutschland zur Aufnahme von bis zu 10.000 Flüchtlingen bereit. "Wenn die Flüchtlinge bei uns Asyl beantragen, nehmen wir sie auf und schützen sie", sagte Marta Kos Marko der "Rheinischen Post" vom Samstag. Slowenien habe Kapazitäten für "bis zu 10.000 Flüchtlinge". Wenn mehr Menschen aufgenommen werden sollten, müsse Slowenien aber um europäische Hilfe bitten. Seit Ungarn seine Grenze zu Serbien vor einigen Tagen komplett dicht gemacht hatte, versuchen tausende Flüchtlinge in Serbien, durch Kroatien weiter Richtung Nordwesten zu gelangen. Damit wird auch Slowenien verstärkt zum Transitland. Am Freitag registrierten die slowenischen Behörden etwa tausend Flüchtlinge, hunderte weitere warteten noch am kroatisch-slowenischen Grenzübergang Obrezje nahe Zagreb.

06.50 Uhr: Juncker bietet Kroatien Hilfe an

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Kroatien Hilfe in der Flüchtlingskrise angeboten. Wie die EU-Kommission am späten Freitagabend mitteilte, sicherte Juncker in einem Telefongespräch dem kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic technische und logistische Unterstützung der EU zu.

Beide hätten betont, wie wichtig es sei, vor Krieg, Terror und Unterdrückung Flüchtende menschenwürdig und in Übereinstimmung mit den europäischen Werten zu behandeln. Juncker und Milanovic hätten die Notwendigkeit unterstrichen, die EU-Außengrenzen besser zu schützen. Beide hoffen zudem auf rasche Fortschritte in der Frage der Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten bei der Bewältigung der Krise, die am kommenden Dienstag auf der Tagesordnung der Sitzung der EU-Innenminister steht.

06.40 Uhr: Krise erfordert gesellschaftlichen Kraftakt

Zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in Deutschland hat Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat einen gesellschaftlichen Kraftakt beschworen. "Die Flüchtlingsbewegung ist eine der größten nationalen Herausforderungen für unser Land", sagte der CDU-Politiker dem Magazin "Focus" laut Vorausbericht von Samstag. "Ja, wir schaffen das. Aber wir brauchen einen langen Atem."

Er setze dabei auf "einen breiten gesellschaftlichen Konsens". Zugleich sprach sich Kauder für Leistungskürzungen bei abgelehnten Asylbewerbern aus. Diese seien wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts erheblich erhöht worden. "Das ist für viele ein Anreiz, zu uns zu kommen." Für abgelehnte Bewerber, deren Rückführung bevorstehe, müsse der Satz gesenkt werden.

06.30 Uhr: CDU-Politiker warnen vor Überforderung

In der CDU werden zunehmend Stimmen laut, die wie die Schwesterpartei CSU vor einer Überforderung Deutschlands durch den Flüchtlingsandrang warnen. "Es ist ja richtig, wenn Angela Merkel sagt, unser Asylrecht kennt weder Höchstzahlen noch Quoten", sagte der Chef des Bundestagsinnenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Aber das bedeutet im Umkehrschluss doch nicht, dass die Aufnahmekapazität und Integrationskraft unseres Landes unbegrenzt sind", sagte Bosbach. Der baden-württembergische CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf befürchtet auch ein Erstarken rechtsradikaler Parteien. Wenn die Politik die Sorgen der Bürger bei dem Thema nicht ernst nehme, sei das Wasser "auf die Mühlen der Parteien, die wir am Ende des Tages nicht in unseren Parlamenten wiederfinden wollen", sagte er am Freitagabend in Heilbronn. Wer berechtigt Schutz suche, dem werde geholfen. Es gebe aber auch Menschen, die in Deutschland eine "moderne Variante eines Schlaraffenlandes" sähen.

05.55 Uhr: Erste Flüchtlinge am Grenzübergang Nickelsdorf

Nach Heiligenkreuz im Südburgenland sind in den Morgenstunden nun auch am Grenzübergang Nickelsdorf die ersten Flüchtlinge aus Ungarn eingetroffen. In den nächsten Stunden werden 1000 Menschen erwartet, hieß es vonseiten der burgenländischen Polizei. Die Flüchtlinge werden mit Bussen zu Wiener Westbahnhof gebracht. In der Nacht hatten rund 1000 Flüchtlinge die Grenze in Heiligenkreuz überschritten. Sie fuhren mit Bussen nach Graz und Wien weiter. Im Laufe des Tages sei in Heiligenkreuz mit einigen tausend weiteren Flüchtlingen zu rechnen, so die Polizei. An den anderen Grenzübergangsstellen blieb es während der Nacht ruhig.

05.00 Uhr: Rechte Pöbeleien im ostdeutschen Bischofswerda

Nur unter Polizeischutz sind Flüchtlinge im ostdeutschen Bischofswerda in ihre Notunterkunft gelangt. Rechte Krawallmacher belagerten am Freitagabend die Zufahrt, skandierten ausländerfeindliche Parolen und warfen eine Flasche gegen einen Bus mit Asylbewerbern, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Erst gegen Mitternacht normalisierte sich die Lage wieder: Die etwa 100 Rechten und Dutzende Gaffer verschwanden in der Dunkelheit. Bereits den zweiten Abend in Folge musste die Polizei mit einem großen Aufgebot die Lage vor der Unterkunft beruhigen. Es gab weder Verletzte noch Festnahmen.

04.45 Uhr: Deutschland erwartet 300.000 Schulpflichtige

Die Kultusministerkonferenz (KMK) geht nach einem Zeitungsbericht davon aus, dass allein in diesem Jahr rund 300.000 schulpflichtige Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Das geht aus einem Brief der KMK-Präsidentin, der sächsischen Ministerin Brunhild Kurth (CDU), hervor, der der "Welt" (Samstag) vorliegt.

04.15 Uhr: 1000 Flüchtlinge aus Ungarn

In der Nacht auf Samstag sind am Grenzübergang Heiligenkreuz im Südburgenland rund 1000 Flüchtlinge aus Ungarn eingetroffen. Laut burgenländischer Polizei wurden sie mit Bussen nach Wien und Graz gebracht. Im Laufe des Samstag erwarten die Sicherheitsbehörden "einige tausend" Flüchtlinge in Heiligenkreuz.

Auch in Nickelsdorf sei in den nächsten Stunden mit rund 1000 Flüchtlingen zu rechnen. Sie sollen mit Bussen nach Wien gebracht werden. An den anderen Grenzübergangsstellen ist die Lage derzeit ruhig.

Die Flüchtlinge waren am Freitag von den kroatischen Behörden zur ungarischen Grenze geleitet worden, in Ungarn wurden sie dann nach Österreich weitergeschickt. Am Freitagabend war es zu Spannungen zwischen Ungarn und Kroatien gekommen. Laut ungarischen Angaben wurde wegen des Verdachts auf Grenzverstoß ein kroatischer Zug mit Flüchtlingen an Bord angehalten, die ihn begleitenden kroatischen Polizisten entwaffnet und der Zugsführer festgenommen. Eine kroatische Polizeisprecherin dementierte dies. Niemand sei entwaffnet oder festgenommen worden, sagte sie. Die Polizisten seien nach Kroatien zurückgekehrt.