Die Aufgabe ist nicht einfach. Zehn Milliarden Euro sollen allein in der öffentlichen Verwaltung eingespart werden. Dafür plant das Kabinett eine Rationalisierung der Gesellschaften mit staatlichen Beteiligungen, die zum Teil privatisiert werden sollen. Dabei handelt es sich zum Großteil um kommunale Wasser- und Stromversorgungs- sowie um Nahverkehrsgesellschaften.

Um die Ausgaben zu reduzieren, will die Regierung außerdem Steuerbegünstigungen und Anreize für Unternehmen rationalisieren und in mehreren Fällen abschaffen. Die Regierung will auch Gemeinden-Zusammenschlüsse fördern. 8.000 Gemeinden gibt es zurzeit in Italien, diese Zahl soll in den nächsten Jahren schrumpfen. Geldförderungen sind für Kommunen vorgesehen, die fusionieren.

Mit den Einsparungen will das Kabinett Renzi eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte auf 24 Prozent abzuwenden. Italien hat sich gegenüber der EU verpflichtet, dieses Jahr das Defizit von 2,9 auf 2,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) zu drücken. 2016 soll das Defizit dann auf 1,8 Prozent sinken.

Im Rahmen des neuen Dokuments für die Wirtschaftsplanung will Italiens Regierung ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 0,6 auf 0,7 Prozent des BIP anheben. Die EU-Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehen bisher von einem BIP-Zuwachs Italiens von 0,6 Prozent im Jahr 2015 aus. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet nur ein Plus von 0,4 Prozent.