Es war am 8. November 2017, als Sigrid Maurer, mittlerweile ehemalige Nationalratsabgeordnete der Grünen, auf Twitter eine Nachricht an Hassposter und untergriffige Kritiker in der #meetoo-Debatte richtete. "to the haters we love" schrieb sie zu einem Foto, dass sie mit ausgestrecktem Mittelfinger zeigt. Weil am Tag danach der neue Nationalrat angelobt wurde, interpretierten viele das Foto als auch Abschied aus dem Parlament. "Das war keine Verabschiedung, sondern meine Antwort an all jene, die mich seit Tagen mit Hass eindecken", betonte Maurer schon damals.

Zahlreiche Online-Medien berichteten über das provokante Stinkefinger-Foto. Maurer verlangt von ihnen nun 7000 Euro Schadenersatz, wie der "Standard" berichtet. Maurer hat eine Aufforderung zur Unterlassung und Zahlung von Schadenersatz eingebracht. Sie fordert "Krone", "Österreich" und der FPÖ-nahen "Zur Zeit" auf, ihr Foto nicht mehr unerlaubt und in falschem Zusammenhang zu verwenden. Um diesen Tweet geht es:

"Die Boulevardmedien haben mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen, wenn sie Hass und Hetze schüren, es ist gewissermaßen ihr Geschäftsmodell", wird Maurer im "Standard" zitiert. "Mit der Schadenersatzforderung lässt sich zumindest die weitere missbräuchliche Verwendung meines Fotos unterbinden und eine unfreiwillige Spende für die feministische Bewegung und die Rechtsextremismusforschung lukrieren", so die frühere Wissenschaftssprecherin der Grünen.

Nach den Berichten fand sich Maurer in einem Shitstorm wieder, auch Kritik an der Gehaltsfortzahlung für die Abgeordnete kam später dazu. "Echt niveaulos, echt Grün!", befand etwa FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Facebook.

Ein Ermittlungsverfahren nach einer Anzeige gegen Maurer wegen Beleidigung hat die Staatsanwaltschaft Ende Dezember eingestellt.

Zu Peter Pilz meinte Maurer nach Bekanntwerden von Vorwürfen sexueller Belästigung, dass dieser ein "Sexist" sei und sein "erbärmliches Verhalten" endlich Konsequenzen haben solle. Und Maurer hatte schon am Tag nach der Wahl mit einem Tweet für Aufregung gesorgt: