In Österreich sind heuer während des Asylverfahrens bis Ende August 4364 Flüchtlinge "untergetaucht". Setzt sich dieser Trend fort, gibt es einen leichten Rückgang gegenüber den Jahren davor. Die untergetauchten Flüchtlinge sind meistens Asylwerber, die eigentlich ein anderes Zielland hatten und dorthin weiterreisen.

2015 ist ja die Zahl der Asylverfahren bekanntlich sprunghaft angestiegen, entsprechend gab es auch mehr Personen, die sich aus dem Anerkennungsprozess verabschiedet haben. Waren es im Jahr davor nur 4557 Asylsuchende, die untergetaucht sind, stieg die Zahl 2015 auf 7963, im Vorjahr waren es dann 7083. Heuer wären es hochgerechnet über 6500. Freilich gab es auch nur gut 17.000 Asylanträge, wobei zu beachten ist, dass noch zahlreiche Verfahren für Ansuchen aus den Jahren davor laufen.

Weniger freiwillige Rückkehrer

Berichte, wonach diese Zahlen erstmals veröffentlicht wurden, werden vom Innenressort als falsch zurückgewiesen. Tatsächlich gibt es zum Beispiel zahlreiche parlamentarische Anfragen zu dem Thema, die vom Ministerium auch entsprechend beantwortet wurden.

Rückläufig sind heuer die Zahlen der freiwilligen Rückkehrer. Setzt sich der bisherige Trend fort, werden es bis Jahresende knapp 4900 sein. Im vergangenen Jahr waren es fast 6000. Dabei setzt das Innenministerium seit einiger Zeit darauf, freiwillige Rückkehrer mit 1000 Euro zu unterstützen. Diese Aktion galt zunächst für 1000 Personen, wurde nun aber laut "Kurier" auf 1500 aufgestockt.

Deutlich angestiegen ist dafür die Zahl der zwangsweisen Außerlandesbringungen. Bis Ende August waren 4642 Fälle verzeichnet und damit beinahe schon so viele wie im gesamten Jahr 2016 (4888).