Angesichts steigender Asylantragszahlen - 28.027 waren es 2014 - bezeichnete Taucher diese Bilanz als positiv. Man habe damit in etwa das erreicht, was die früher zuständigen insgesamt 194 Behörden auch erledigt hätten. Der Mitarbeiterstand erhöhte sich von Anfangs 555 auf 689 Personen mit Ende 2014 und soll weiter ausgebaut werden. Für 2015 kann sich Taucher einen Anstieg der Anträge auf bis zu 40.000 vorstellen.

27.178 der Entscheidungen wurden nach dem Asylgesetz gefällt. 18.196 davon waren sogenannte "Statusentscheidungen", also darüber, ob die Antragsteller Asyl oder sogenannten subsidiären Schutz erhielten. In 1.857 Fällen ging es um den humanitären Aufenthalt, in über 7.000 Fällen um die Verlängerung für subsidiär Schutzberechtigte. Das BFA ist freilich die erste Instanz, und gegen negative Bescheide kann Berufung beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt werden. Dies war in "80 bis 85 Prozent" der Ablehnungen der Fall, berichtete Taucher von einer "hohen Beschwerdequote".

Nach dem Fremdenrecht erledigte das BFA 37.299 Entscheidungen. Dazu zählen Abschiebungen (1.619), Überstellungen gemäß des EU-Dublin-Abkommens (1.327) und grundsätzlich "aufenthaltsbeendende Entscheidungen" (7.266), etwa nach einem rechtskräftig negativen Asylbescheid. In 24.466 Fällen ging es darum, Dokumente auszustellen. Diese Zahl ist deshalb so hoch, da mit 2014 neue Regeln für Reisedokumente für subsidiär Schutzberechtigte galten, erläuterte Taucher. Bei den "Außerlandesbringungen" setzte man 13 mal auf Charterflüge, zum Teil in Kooperation mit der EU-Agentur Frontex.

Rund 3.000 Personen wählten im Vorjahr die Möglichkeit der freiwilligen Rückkehr in ihr Heimatland. "Über 4.500" Menschen aber sind während oder nach dem Asylverfahren schlicht "verschwunden". Es sei aber davon auszugehen, dass viele dieser Personen weitergereist sind, meint man im BFA: "Das ist kein österreichisches Thema." Die sogenannte "Sekundärmigration" in Europa nehme zu.

Die Übernahme von Heeresbediensteten in den Dienst des BFA sei "voll im Gange", berichtete der Direktor weiters. Auf 87 Personen hat man sich ja im November 2014 geeinigt. Der Anfang des Vorjahrs teils heftig kritisierte Wechsel von früheren Post- bzw. Telekom-Mitarbeitern brachte dem Bundesamt etwa 20 neue Kollegen.