Der Ägypter Mohamed ElBaradei, ehemaliger Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), hat am Freitag die höchste Auszeichnung der Republik, die ein Nicht-Staatsoberhaupt bekommen kann, erhalten: Bundespräsident Fischer überreichte ihm in der Hofburg das "Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich".

Fischer sagte, ElBaradei habe die IAEO als Generaldirektor von einer unbekannten technischen UN-Behörde zu einem "Großen Spieler" in Sachen Frieden und Sicherheit gemacht, so Fischers Sprecher Bruno Aigner gegenüber der APA. Es sei laut Fischer der Verdienst von ElBaradei, dass heute die IAEO für ihre Unabhängigkeit und Objektivität bei der Prüfung von Atomprogrammen und in nuklearen Sicherheitsfragen "hoch respektiert" sei.

Im Jahr 2007 hatte der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan ebendiese Auszeichnung von Bundespräsident Fischer erhalten, die unter den Ehrenzeichen, die die Republik Österreich zu vergeben hat, die zweithöchste Auszeichnung ist.

Der 67-Jährige Ägypter ElBaradei hatte sein Amt als IAEO-Chef Ende November an den Japaner Yukiya Amano übergeben. ElBaredei schied auf eigenem Wunsch aus seinem Amt. Zwölf Jahre lang hatte er die UN-Behörde in Wien geführt und für seine Arbeit unter anderem im Jahr 2005 den Friedensnobelpreis erhalten. Weltweites Aufsehen erregte er unter anderem mit seiner Aussage vor dem Irak-Krieg 2003, dass die IAEO keine Beweise für die Existenz oder den Bau von Massenvernichtungswaffen im Irak habe. Trotz politischen Drucks der USA, die auch gegen seine Wiederwahl eintrat, war ElBaradei bei seiner Haltung geblieben.