Die Zahlen sprechen für sich. Während der Ausgleichszulagenrichtsatz seit dem Jahr 1990 um 105 Prozent stieg bzw. sich um 609 Euro erhöhte, mussten sich Österreichs Familien in dieser Zeitspanne mit einer nahezu unveränderten Familienbeihilfe begnügen. Die direkte Unterstützung pro Kind stieg in 20 Jahren um nur 11,53 Prozent bei einer Inflation von 52,5 Prozent. Eltern bekommen für ihr erstes Kind somit heute um nur 11 Euro mehr als 1990. "Wenn die Politik heute immer wieder erklärt, dass wir bei der Familienförderung Weltmeister sind, ist das grob falsch", schlägt der Präsident des Katholischen Familienverbandes Alfred Trendl Alarm.

Nach der aktuellsten OECD-Studie belegt Österreich bei den Familienleistungen von 33 Staaten tatsächlich nur mehr den bescheidenen 16. Platz. "Ein Werteverlust bei der Familienbeihilfe von rund 40 Prozent und beim Kinderbetreuungsgeld von 25 Prozent seit 2002 wäre in allen anderen Bereichen einfach denkunmöglich. Das ist eine grobe Ungerechtigkeit und eine Respektlosigkeit gegenüber Familien", fordert Trendl eine sofortige Anhebung der Familienbeihilfe ab 2012 um zumindest zehn Prozent. Ebenso müsste es beim Kinderbetreuungsgeld, das ebenfalls seit 2002 unverändert blieb, eine Valorisierung geben.

Kein Ersatz für die Familienbeihilfe sind für den Familienverband zusätzlich eingeführte Leistungen wie die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten bis zum zehnten Lebensjahr oder das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld: "Die Basis für Eltern ist und bleibt die Familienbeihilfe."