Das sieht der Entwurf der in Begutachtung befindlichen "Dienstrechts-Novelle 2013 - Pädagogischer Dienst" vor.

Ursprünglich war der "Professor" als Amtstitel sogar nur pragmatisierten Lehrern an höheren Schulen vorbehalten. Seit 2006 führen auch Vertragslehrer an höheren Schulen den "Professor" als sogenannte Verwendungsbezeichnung. Im künftigen Dienstrecht, das nur mehr Vertragslehrer vorsieht, ist der Professor als einheitliche Verwendungsbezeichnung für alle Pädagogen geplant. Damit wird nachvollzogen, dass es für alle Lehrer - egal an welcher Schulform sie unterrichten - auch ein einheitliches Dienstrecht gibt.

Lehrer: Neues Dienstrecht schon ab 2014

34Mal berührt, 34 Mal ist nichts passiert - 34 und einen Ministerrat: Und es hat "zoom" gemacht. In Abwandlung des Klaus-Lage-Hits aus den 1980er-Jahren könnte man dem Schritt, den die rot-schwarze Regierungskoalition gestern in Sachen Lehrerdienstrecht gemacht hat, durchaus das Prädikat "historisch" verleihen. Aus mehreren Gründen.

Zum einen, weil man den Gordischen Knoten der Endlosverhandlungen mit der Gewerkschaft mittels Kraftakt durchschlug und einen Entwurf für eine Dienstrechtsnovelle für den pädagogischen Dienst präsentierte. Zum anderen, weil man ihn ohne Zustimmung der Gewerkschaft auf seine sechswöchige bürokratische Reise durch die Begutachtung geschickt hat. Für die Gewerkschaft ist das erwartungsgemäß ein nicht zu tolerierender Bruch der Verhandlungstradition.

"Die Regierung hat einen sozialpartnerschaftlichen Dialog aufgekündigt", empört sich der Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschaft, Eckehard Quin. Das Angebot von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ), parallel weiterzuverhandeln, erinnere ihn an ein "Krankheitsbild". Auch Lehrer-Chefverhandler Paul Kimberger ortet wahlkampfbedingte "Panik" und bezeichnet den Schritt der Regierung als "sehr bedauerlich". Er kündigt nicht näher definierte "Maßnahmen" an, die man noch in den Gremien besprechen wolle.

Droht ein Streik? "Das könnte ich nicht nachvollziehen", wehrt Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) präventiv ab. - Auch wenn es bei den großen Knackpunkten geblieben ist.

Weniger Gehaltsstufen

So gibt es weiterhin Differenzen zwischen den beiden Verhandlungsseiten bei den Themen Gehalt und Arbeitszeit.

Geht es nach der Regierung, sollen in Zukunft alle Lehrer verpflichtend 24 Stunden pro Woche unterrichten. Zwei Stunden "mehr Zeit mit den Schülern" als bisher, umschreibt man einen alten Streitpunkt euphemistisch. Zur Erinnerung: 2009 erlitt Unterrichtsministerin Schmied mit ihrer Forderung nach zwei Stunden mehr Unterricht kläglich Schiffbruch.

Das Einstiegsgehalt soll künftig für alle Lehrer 2420 Euro brutto und damit geringfügig mehr als bisher betragen (siehe Grafik). Wobei diverse Zuschläge je nach Unterrichtsfächern und für Spezialaufgaben (Betreuung von Junglehrern etc.) einen transparenten Vergleich aber verunmöglichen.

Generell wird die Lebensverdienstkurve abgeflacht, indem es nicht mehr wie bisher 17 bis 18 biennale Gehaltssprünge, sondern sieben Gehaltsstufen gibt. Die erste Vorrückung wird es zwar erst nach 13 Jahren geben. Da Ausbildungs- und Vordienstzeiten aber angerechnet werden, bleibt man de facto höchstens vier Jahre in der ersten Gehaltsstufe. Verpflichtender Start für das neue Dienstrecht, dessen Kosten Schmied mit elf Milliarden Euro bis 2050 beziffert, soll das Schuljahr 2019/20 sein. Bis dahin können die neu beginnenden Lehrer (für die bereits im Dienst befindlichen ändert sich nichts) zwischen dem neuen oder alten Modell wählen.

"Beschluss noch im Herbst"

Die Opposition lässt an dem vorgelegten Entwurf erwartungsgemäß kein gutes Haar: Für die FPÖ ist es nach fünf Jahren Stillstand "Wahltaktik", für das BZÖ "ein billiger Vorwahlbluff", die Grünen geben dem Entwurf "keine Chance auf Realisierung". Das Team Stronach sieht zumindest "einen ersten richtigen Schritt", der allerdings noch "viel zu wenig reformorientiert" sei.

Auch wenn sich ein Beschluss vor der Wahl nicht mehr ausgeht, ist für die Intensivphase des Wahlkampfs damit für Zündstoff gesorgt. Faymann und Spindelegger bekräftigen jedenfalls, noch im Herbst zu einer Einigung kommen zu wollen. - Zwölf Jahre nach der ersten Ankündigung für ein neues Lehrerbesoldungssystem könnte es also "zoom" machen.