Zwei Jahre nach dem Beginn der erfolglosen Revolution ist in Bahrain ein junger Demonstrant erschossen worden. Augenzeugen berichteten, der junge Mann sei am Donnerstag an seinen Verletzungen gestorben, nachdem die Polizei in dem Dorf Daih in der Nacht mit Schrotgewehren auf eine Gruppe von Jugendlichen geschossen hatte. Die Demonstranten hatten mit Steinen geworfen und Straßen blockiert.

Nach Angaben der Opposition kam bis in den Abend hinein zu zahlreichen Protesten. Viele Geschäfte blieben wegen eines von der überwiegend schiitischen Opposition ausgerufenen Generalstreiks geschlossen. Die Proteste sollten an diesem Freitag weitergehen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten Demonstranten mehrfach vergeblich versucht, zum Lulu-Platz in der Hauptstadt Manama vorzudringen. An diesem für die Opposition heute symbolträchtigen Ort hatten am 14. Februar 2011 Massenproteste gegen das sunnitische Königshaus begonnen. Der Dauerprotest auf dem Platz, der nach einer inzwischen von der Polizei zerstörten Perlen-Skulptur ("Lulu" heißt auf Arabisch "Perle") benannt war, wurde von der Polizei schließlich mit Gewalt aufgelöst. Es folgten Razzien und Massenverhaftungen.

Die Opposition besteht vor allem aus Angehörigen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit. Sie fordert mehr Kompetenzen für das gewählte Parlament. König Hamad bin Issa al-Khalifa hat die Opposition zwar zu einem nationalen Dialog eingeladen. Beschlüsse, die ein Ende der Proteste bewirken könnten, wurden aber bisher nicht gefasst. Die Revolution war mithilfe Saudi-Arabiens abgewürgt worden.