WIEN. Zur politisch heftigen Debatte im Vorfeld der Wehrpflicht-Volksbefragung am 20. Jänner stehen jetzt auch die "technischen" Daten fest: Österreichweit sind laut Innenministerium in den 12.000 bis 13.000 Wahllokalen knapp 100.000 Personen im Arbeitseinsatz. Die Befragung, im Aufwand vergleichbar mit einer Nationalratswahl, verursache Kosten von fünf Millionen Euro.

Aufhorchen lässt in der inhaltlichen Debatte der tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg, der sich um das Präsidentenamt bewirbt. Jedenfalls sei eine Berufsarmee teurer als ein Rekrutenheer. "Wer das verschweigt, der betrügt", formuliert er Klartext.

Anders lautet der Inhalt eines Briefes, den Bundeskanzler Werner Faymann und Wiens Bürgermeister Michael Häupl (beide SPÖ) an die Wiener verschicken: "Wehrpflicht abschaffen, sagt die Vernunft", so lautet der Tenor. Das neue Modell sei "freiwillig, anständig bezahlt und mit einer fundierten Ausbildung verbunden".

Unabhängig davon, wie die Volksbefragung ausgeht, Caritas-Präsident Franz Küberl hält den Ausbau des Zivildienstes jedenfalls für notwendig. Es brauche die Möglichkeit, dass Frauen freiwillig Zivildienst leisten und dieser auf eigenen Wunsch verlängerbar sei.