Das seit November 2010 laufende Verfahren gegen den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung steht laut einem "Österreich"-Bericht (Montag) vor dem Abschluss. Man sei "bei den Ermittlungen sehr weit gekommen. Der Verdacht hat sich erhärtet", zitiert die Zeitung einen "Justizinsider". Mit einer Anklage sei zu rechnen. Für Grasser gilt die Unschuldsvermutung.

Die Steuerermittlungen gegen Grasser drehten sich um Gelder, die in einem komplizierten Stiftungsnetzwerk in Liechtenstein geparkt sind. Grasser habe bei seinen Einvernahmen vorm Finanzamt ausgesagt, dass das Geld aus seiner Zeit bei Meinl Power (MIP) stamme. Laut Insidern, schreibt "Österreich", liegen in diesen Stiftungen "mehrere Millionen Euro". Grassers Anwälten zufolge sind es dagegen "nur ein paar Zehntausender".

Grasser beteuert Unschuld

Der frühere Finanzminister hat bisher stets darauf verwiesen, sich selbst angezeigt zu haben und seine Unschuld beteuert.

Mit den jüngst veröffentlichten Steuerakten Grassers hänge dieses Verfahren nicht zusammen. Seine Einkommens- und Körperschaftssteuererklärungen "haben wenig mit den Stiftungen in Liechtenstein zu tun", so die Zeitung. Mutmaßlich sei das heimische Steuerrecht durch diese Stiftungen umgangen worden.