Die Ergebnisse des Urnengangs sind für die Vergabe der Delegierten aus Washington nicht bindend, stärken den früheren Gouverneur von Massachusetts aber vor den zehn Vorwahlen am "Super-Tuesday". Nach Auszählung von mehr als 70 Prozent der Stimmen kam Romney dem Nachrichtensender CNN zufolge auf 36 Prozent. Der christlich-konservative Ex-Senator Rick Santorum (53) lag demnach mit 25 Prozent hauchdünn vor dem 76-jährigen texanischen Abgeordneten Ron Paul (24 Prozent) auf Platz zwei. Der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich (69), erreichte elf Prozent. Die Verteilung der 43 Delegiertenstimmen aus Washington wird erst auf einem Parteitag Ende Mai endgültig festgelegt.

Romneys siebenter Vorwahl-Sieg

Der Erfolg in Washington ist Romneys siebenter Vorwahl-Sieg. Am Mittwoch war der Finanzinvestor zum Gewinner einer nicht bindenden Abstimmung in Wyoming erklärt worden, am Dienstag hatte er die Vorwahlen in Arizona und Michigan für sich entschieden. Der frühere Gouverneur gilt als Favorit für die Kandidatur der Republikaner, stößt aber bei der konservativen Basis auf Vorbehalte.

Der Multimillionär verfügt über eine prall gefüllte Wahlkampfkasse und eine schlagkräftige Organisation. Vor allem religiös orientierte Wähler bevorzugen Santorum, der bisher Vorwahlen in vier Bundesstaaten gewinnen konnte.

Super-Tuesday

Am Dienstag stimmen gleich zehn Bundesstaaten ab: Die wichtigsten Vorwahlen stehen in Georgia, Ohio und Tennessee an, die wegen ihrer großen Bevölkerung viele der Delegierten für den Nominierungsparteitag Ende August vergeben dürfen. Hart umkämpft ist zwischen Romney und Santorum Ohio, ein sogenannter "Swing State" mit wechselnden Mehrheiten für Demokraten und Republikanern.

Wer die republikanischen Anhänger hier nicht mobilisieren kann, dürfte gegen Obama große Probleme haben. Besonderes Augenmerk liegt auch auf der Vorwahl in Massachusetts, wo Romney von 2003 bis 2007 Gouverneur war.

Um zum republikanischen Kandidaten gekürt zu werden, müssen Bewerber mindestens 1144 Delegierte hinter sich bringen. Weil alle vier Bewerber deutlich machten, bis zum Nominierungsparteitag in Tampa im Rennen bleiben zu wollen, wäre es auch möglich, dass am Ende niemand die erforderliche Mehrheit an Wahlmännern erreicht. In diesem Fall müsste die Parteiführung die Kandidatenfrage dann hinter den Kulissen aushandeln.