Seit dem Fund eines weiblichen Torsos Freitagvormittag sowie später auch eines Kopfes im Neusiedler See wird im Burgenland mit Hochdruck ermittelt. "Wir suchen insbesondere die Extremitäten", sagte Roland Koch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, am Montag zur APA. In den Abendstunden wurden weitere Leichenteile entdeckt. "Es liegt der dringende Verdacht nahe, dass sie zu der Leiche gehören", sagte Koch.

Bei der Suche seien Leichenspürhunde im Einsatz, die Polizeikräfte werden auch von der Feuerwehr unterstützt, die mit einem Sonargerät im Einsatz ist.  "Wir scannen das Wasser und das Bodenprofil", beschrieb Freiler die allgemeine Vorgangsweise bei einem Einsatz. Das Ergebnis ist auf einem Bildschirm zu beobachten. "Wir können dann sehen, ob sich Gegenstände im Wasser befinden oder nicht", sagte der Feuerwehrkommandant.

"Die Auffindungssituation ist durchaus ungewöhnlich und herausfordernd", beschrieb Koch die sich den Ermittlern bietende Situation. Es werde in alle Richtungen untersucht, "natürlich auch in Richtung eines Gewaltverbrechens". Allerdings: "Todesursachen zum jetzigen Zeitpunkt auszuschließen, wäre unseriös."

Ermittlungen laufen

Dass, wie der "Kurier" berichtete, der Kopf und fehlende Extremitäten mit einem "klaren Schnitt" abgetrennt worden seien, stimme augenscheinlich. "Es ist aber nur ein Teilergebnis einer Leichenbeschau." Daraus Schlüsse zu ziehen, obliege der gerichtsmedizinischen Sachverständigen. Eine Obduktion wurde bereits angeordnet.

Auch darüber, wie lange sich die Leichenteile im See befunden hatten, könne man noch keine genaue Aussage treffen. Jedoch seien es "sicher nicht wenige Stunden oder Tage", sondern ein längerer Zeitraum gewesen.

"Wir gehen davon aus, dass man die Identität klären kann", sagte Koch. Diesbezüglich seien eine Reihe von Gutachten in die Wege geleitet worden. Möglichkeiten, diese festzustellen, ergäben sich etwa durch eine DNA-Untersuchung. Jedoch müsse dazu erst ein Anhaltspunkt gegeben sein und Vergleichsmaterial zur Verfügung stehen.

Die Polizei habe die österreichischen Abgängigkeitslisten schon am Wochenende durchgeschaut. Bisher gebe es keinen Treffer. Möglich sei aber auch, dass die Leiche aus dem benachbarten Ausland stamme.