Die Zahl der Ölheizungen in Österreich ist innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel von 900.000 auf 600.000 gesunken. Das geht aus dem jüngsten Jahresrückblick der Energieagentur hervor. Heizöl verteuerte sich 2017 mit +12,3 Prozent von allen Energieträgern am stärksten. Damit musste ein Haushalt für eine 3.000-Liter-Tankfüllung im Schnitt 2.062 Euro bezahlen, um 222 Euro mehr als 2016.

Insgesamt legte der Energiepreisindex (EPI) im Gesamtjahr 2017 um 2,6 Prozent zu, der allgemeine Verbraucherpreisindex (VPI) dagegen nur um 2,1 Prozent. Damit beendete der EPI seinen fallenden Trend und stieg erstmals seit 2012 wieder an.

Teuerungsrate von 20 Prozent

"Im langfristigen 10-Jahres-Vergleich liegen die Energiepreise aber auf einem moderaten Niveau", betont dazu Peter Traupmann, der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. In Summe stieg die allgemeine Teuerungsrate in den vergangenen zehn Jahren nämlich um rund 20 Prozent, der Energiepreisindex aber nur um 10 Prozent.

Diesel war 2017 nach Heizöl der Energieträger mit dem stärksten Preisanstieg, hier wurde ein Plus von 7,7 Prozent ermittelt, bei Superbenzin waren es 6,0 Prozent mehr. Fernwärme kam im Jahresschnitt um 3,0 Prozent teurer, wobei sowohl Grundgebühr als auch Arbeitspreis anzogen. Holzpellets kosteten um 1,8 Prozent mehr und Brennholz um 1,6 Prozent.

Billiger wurden dagegen Strom und Gas - um 5,2 bzw. 1,6 Prozent. Bei Strom war dies im Vorjahr der stärkste Rückgang aller Energieträger, und Gas wurde so günstig wie zuletzt im Jahr 2011. Die Preissenkungen bei Strom aufgrund der Senkung der Ökostromförderkosten mit Jänner 2017 führten über den Jahresverlauf betrachtet zu reduzierten Stromkosten für die Haushalte. Bei Gas wurden die Netztarife Anfang 2017 im Schnitt um 2,5 Prozent erhöht. Allerdings sanken die Arbeitspreise bis Oktober, sodass der Gesamtgaspreis um 1,6 Prozent niedriger ausfiel.

Deutlicher Rückgang

Zu den Ölheizungen verweist die Energieagentur auf die Hauptwohnsitz-Daten von 2015/16. Vor allem in den westlichen Bundesländern, in denen Ölheizungen früher prominent vertreten waren, gab es gegenüber 2005/06 und erst recht im Vergleich zu 2003/04 einen deutlichen Rückgang. Wurde 2003 noch in rund jedem zweiten Haushalt in Tirol und Vorarlberg eine Ölheizung verwendet, ging dieser Anteil auf rund ein Viertel (Vorarlberg) bzw. ein knappes Drittel (Tirol) zurück. Geringer fällt laut Energieagentur der Unterschied im Süden und Osten des Landes aus, wobei in der Bundeshauptstadt Wien der Anteil an Ölheizungen in Hauptwohnsitzen mit drei Prozent kaum mehr eine Rolle spiele - Mitte vergangenen Jahrzehnts waren es in Wien noch 6,6 Prozent, 2003/04 sogar 9,9 Prozent. Zuletzt den höchsten Ölheizungsanteil gab es 2015/16 mit 34,5 Prozent in Tirol, gefolgt von 30,7 Prozent in Kärnten.

Im Hinblick auf die mit dem Regierungsprogramm intendierte fossilfreie Energiezukunft seien noch zahlreiche Schritte nötig, meinte Traupmann: "Es muss in den nächsten Jahren gelingen, den Einsatz von fossilen Energieträgern im Bereich Raumwärme massiv zu reduzieren." Auch die Effizienz müsse dabei einen Beitrag leisten, wobei auf die thermische Modernisierung von Altbeständen besonderes Augenmerk gerichtet werden sollte.