Nachdem Tierschützer vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) das traurige Schicksal vieler Kälber auf dem Weg ins (EU-)Ausland sichtbar gemacht hatten, gab es nun im Vorarlberger Landtag einen Gipfel zum Thema. Die Aufzucht männlicher Kälber aus der Milchkuh-Zucht gilt als unrentabel. Viele Tiere werden ins Ausland verkauft, wo sie oft Qualen leiden.

Bei dem Treffen im Ländle einigte man sich unter anderem auf eine stärkere Vermarktung im Land. Betont wurde allerdings, dass in der Vergangenheit keine Vorarlberger Kälber über die Sammelstelle in Bozen in Drittländer weitertransportiert wurden. "Sie werden zur Mast in Italien behalten und erst später weiter verschifft", entkräftet VGT-Obmann David Richter
diese Argumentation. Das Problem betreffe zudem ganz Österreich.

Verantwortung wahrnehmen

Tatsächliche Veränderungen könnten aber nur eintreten, wenn sich das Bewusstsein und das damit verbundene Konsumverhalten in der Bevölkerung ändere, heißt es vonseiten der Tierschützer. Alleine auf Wirtschaftsvertreter, Landwirte und Politik zu vertrauen, wird nicht genügen, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation herbeizuführen. Das zeigt die gegenwärtige Situation. Denn die Verantwortung für das unwürdige Schauspiel will seit Jahren kaum jemand übernehmen, wie auch im folgenden Videobeitrag ersichtlich ist.

Der VGT, der das Thema angestoßen hat, kritisiert das Abschieben der Verantwortung. Das Land gebe d"ie Verantwortung für den Schutz dieser Tiere an der Grenze ab." Tobias Giesinger vom VGT Vorarlberg: "Es muss klar sein, dass die Vermarktung von mehr Kalbfleisch im Land nur eine Übergangslösung darstellt. Es darf einfach nicht sein, dass die Landwirtschaft die Verantwortung für die Tiere an der Grenze abgibt. Wir dürfen es als Gesellschaft nicht länger zulassen, dass Kälber, die noch bei ihren Müttern sein sollten, ins Ausland transportiert und dann später im Nahen Osten und der Türkei geschlachtet werden."