Die Ermittlungen laufen gegen 29 Personen, die aus dem Irak und Syrien stammen, sagte der Direktor des Bundeskriminalamtes, Franz Lang bei einem Pressegespräch am Freitag in Budapest. 17 Verdächtige wurden festgenommen, über acht wurde die U-Haft verhängt.

Man könne der Bande rund 1.000 Schleppungen aus der Türkei nachweisen, sagte Lang. Österreich war insofern betroffen, als die Menschen in unauffälligen kleinen Pkw mit österreichischen oder deutschen Kennzeichen von Ungarn durch Österreich nach Deutschland gebracht worden seien. Pro Person hätten die Schlepper 7.000 bis 8.000 Euro verlangt. Ein Gelddepot habe man am Lerchenfelder Gürtel in Wien gefunden, das andere vermute man in Istanbul.

Lange Ermittlungen

Erste Informationen habe man im Frühjahr 2017 gehabt, nach langen Ermittlungen und Observationen habe man Mitte Jänner bzw. Anfang Februar mit operativen Maßnahmen begonnen. Den konkreten Zeitraum, auf den sich die rund 1.000 Schleppungen beziehen, nannte Lang nicht. Seit dem Spätherbst bis zum Beginn der operativen Maßnahmen seien es etwa 300 Geschleppte gewesen.

17 Personen wurden verhaftet - eine in der Slowakei, sieben in Deutschland und die restlichen neun in Österreich. Die Gerichtsverfahren werden vermutlich in Österreich stattfinden, sagte Lang. Bei den Verdächtigen handelt es sich laut Langs Angaben um Iraker und Syrer, die im Zuge der Flüchtlingswelle 2015 nach Europa gekommen seien. Sie seien entweder im "Stadium der Duldung" oder noch im Asylverfahren. Lang erwähnte auch, dass die meisten Verdächtigen "Gelder aus Sozialtöpfen" bekämen, aber das werde man "noch näher untersuchen".

Der Chef der ungarischen Polizei, Karoly Papp, lobte bei dem Pressetermin auch generell die hervorragende Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) war am Freitag für einen Arbeitsbesuch in Budapest. In Ungarn finden im April Parlamentswahlen statt