Wie berichtet, zeigen gleich mehrere Elektrogeräte im Haushalt derzeit die falsche Uhrzeit an. Zu beobachten ist das Phänomen bei Uhren, die an das Stromnetz angebunden sind. Sie verfügen nicht über eigene Taktgeber und beziehen die Impulse, wann eine Sekunde um ist, aus dem Stromnetz. Liegt die Frequenz über längere Zeit über oder unter 50 Hertz, zeigen Uhren eine falsche Zeit an. Das sei momentan durch Stromknappheit in Europa der Fall, berichtet die Schweizer „NZZ“.

Auch Steirer und Kärntner betroffen

Doch nicht die Schweizer sind davon betroffen: Auch viele Österreicher haben bemerkt, dass ihre Uhren um einige Minuten nachgehen. Auch viele Leser der Kleinen Zeitung berichten davon. Bei einer Umfrage dazu, haben auch knapp 80 Prozent angegeben, das Phänomen beobachtet zu haben.

Auch zahlreichen Lesern ist das Phänomen bereits aufgefallen
Auch zahlreichen Lesern ist das Phänomen bereits aufgefallen © Kleine Zeitung

Auch im Facebook-Forum "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich" meldeten sich rund 400 User zu Wort, die von ähnlichen Erfahrungen berichteten.

Viele Leser wundern sich über den Grund. Seit Mitte Jänner kommt im europäischen Stromnetz zu einem Defizit, das stetig angestiegen sei und gegenwärtig bei 350 Sekunden liegt - das sind die rund sechs Minuten  - das bestätigt auch die Swissgrid, die Schweizer Übertragungsnetzbetreiberin.

Netzabweichung in Sekunden
Netzabweichung in Sekunden © www.netzfruequenzmessung.de

Zu beobachten ist das Phänomen bei Uhren, die an das Stromnetz angebunden sind. Sie verfügen nicht über eigene Taktgeber, die sie auf Kurs halten. Sie beziehen die Impulse, wann eine Sekunde um ist, aus dem Stromnetz. 50 Hertz - also 50 Schwingungen des Wechselstroms pro Sekunde - beträgt die Standardfrequenz im elektrischen Netz Europas. Diese Frequenz muss so stabil wie möglich gehalten werden: Denn liegt die Frequenz über längere Zeit über oder unter 50 Hertz, zeigen Uhren in Elektrogeräten eine falsche Zeit an. 

Als Grund nennt Swissgrid einen Verbundnetzpartner, der Probleme mit der Fahrplantreue hat. Das Problem sei bekannt und werde in Zusammenarbeit mit allen Verbundnetzbetreiber gelöst. Allerdings sei keine schnelle Lösung zu erwarten. Am 03.03.2018 wurde gegen 09.39 Uhr der bisher höchste Wert mit - 359 Sekunden erreicht, seitdem stagniert die Netzzeitabweichung. Es bleibt abzuwarten, wann die Netzzeit wieder komplett zurück geführt sein wird.

Für die Besitzer von Synchronuhren bedeutet dies, dass sie die Uhren so lange immer wieder nachstellen müssen, bis das Problem behoben ist.