Europäische Spezialeinheiten ändern ihre Taktik. In England, Frankreich und Holland fahren Spezialisten der Sonderkommandos Streife, um - wenn notwendig - rasch einschreiten zu können. Neu ist das auch für Österreich nicht. In Vorarlberg etwa, ist die Cobra seit der Reform der Einsatzkommandos im Jahr 2003 in den Streifendienst eingebunden.
Das wurde damals auf Wunsch des damaligen Landesgendarmeriekommandos vereinbart. Das System hat sich bewährt, wie die Experten versichern. Allerdings: Vorarlberg ist klein, nicht größer als der Bezirk Liezen. Je größer das Bundesland, desto mehr Personal würde für einen Cobra-Streifendienst benötigt, heißt es seitens der Polizei.

Testbetrieb in Innsbruck seit Dezember

Wie auch immer: Seit Dezember 2017 läuft in Innsbruck ein Testbetrieb. In Tirols Landeshauptstadt fahren seit mehr als zwei Monaten - wie in Vorarlberg - Cobra-Spezialisten an einigen Tagen in der Woche Streife. „Das hat mit einer Gefährdungslage nichts zu tun“, versichert Bernhard Treibenreif, Direktor der Sondereinheiten. „Es ist ein zusätzliches sicherheitspolizeiliches Angebot. Die Männer sind mobil unterwegs und fahren bei Alarmauslösung sofort zum Tatort, etwa bei einem Bankalarm oder in der Nacht, bei einem Einbruchsalarm in einem Kaufhaus. Das macht Sinn.“

Ob nach dem Testbetrieb in Innsbruck der Streifendienst auch von der Cobra in anderen Bundesländern übernommen wird, steht noch nicht fest. Während sich der Streifendienst im Westen eingespielt hat, sieht man ihn in anderen Bundesländern durchaus auch kritisch: Die Ausbildung und das Training könnten auf der Strecke bleiben.