Über einen von Medien als "Geigen-König" bezeichneten Schuldner ist laut KSV am Dienstag ein Schuldenregulierungsverfahren beim Bezirksgericht Baden eröffnet worden. Die Passiva betragen laut Aussendung von Donnerstag 42,4 Mio. Euro. Es ist nach 2010 die zweite Insolvenz des Mannes, der sich 2012 wegen betrügerischer Krida vor Gericht verantworten musste.

Bereits im Oktober 2010 war nach KSV-Angaben über diesen Schuldner - damals als Einzelunternehmer - ein Konkursverfahren beim Landesgericht Wiener Neustadt eröffnet worden. Dieses sei nach Verteilung einer geringfügigen Konkursquote von 1,7 Prozent am 9. Juni 2016 aufgehoben worden. Zu diesem Verfahren waren laut KSV Gläubigerforderungen von 74,9 Mio. Euro angemeldet worden, davon wurden vom damaligen Masseverwalter 53,6 Mio. Euro anerkannt.

42,4 Millionen Euro Schulden

Nun hat der mittlerweile 68-Jährige - laut Ediktsdatei ist er Pensionist - Privatinsolvenz beantragt. Der Mann gebe seine Schulden nunmehr mit 42,4 Mio. Euro an und biete seinen Gläubigern eine Zahlungsplanquote von 0,045 Prozent an, teilte der KSV mit. Für den Fall der Nichtannahme des Zahlungsplans habe der Schuldner die Einleitung eines Abschöpfungsverfahrens beantragt.

Die mit 1. November 2017 in Kraft getretene Novelle der Insolvenzordnung gewähre dem Schuldner jedenfalls den Rechtsanspruch auf Entschuldung, auch wenn die Gläubiger einen Zahlungsplan ablehnen und das Abschöpfungsverfahren ohne Quotenausschüttung für die Gläubiger endet, hielten die Kreditschützer fest. Das Bezirksgericht Baden hat die Prüfungstagsatzung zugleich mit der Zahlungsplantagsatzung für 29. Mai 2018 anberaumt. Forderungen können bis 15. Mai angemeldet werden.

Der Mann war auf die Vermittlung kostbarer, historischer Streichinstrumente spezialisiert. Bereits die Insolvenz des Schuldners 2010 war Gegenstand zahlreicher Medienberichte, unter anderem auch wegen einer Verurteilung wegen betrügerischer Krida im Jahr 2012, schrieb der KSV.